Alicia Keys über Familie, Paparazzi und New York

New York (dpa) - Mit dem Album „Songs in A Minor“ versetzte Alicia Keys vor rund zehn Jahren Fans und Kritiker gleichermaßen in Begeisterung und avancierte innerhalb kürzester Zeit zum Weltstar.

Jetzt bringt die US-Sängerin, die inzwischen verheiratet ist und einen kleinen Sohn hat, ihr fünftes Studioalbum heraus: „Girl on Fire“. Im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa erzählt die 31-Jährige von ihrem Alltag zwischen Spielplatz und Studio und verrät wie sie sich die Paparazzi vom Leib hält.

„Girl on Fire“ ist Ihr erstes Album nach der Geburt Ihres Sohnes. Wie bekommen Sie Studioaufnahmen, Werbeauftritte, Konzerte und Familienleben unter einen Hut?

Keys: „Ich habe einfach sehr viel Glück, dass mein Sohn in einem Alter ist, wo er mit mir reisen kann. Ich muss mir keine Sorgen über Schule oder so etwas machen. Die Welt ist gerade seine Schule. Aber es ist schon anders als vorher. Vor ein paar Wochen habe ich das erste Mal wieder Promotion in Europa gemacht - mit ihm - und danach war ich total erschöpft. Aber so langsam fange ich an, das ganz gut hinzubekommen.“

Wie kann man sich einen normalen freien Tag in der Familie Keys vorstellen?

Keys: „Gerade gestern hatte ich so einen Tag! Wir drei haben lange geschlafen und sind dann zu einem Kindermuseum gegangen. Da war ich noch nie und es ist toll. Man kann zum Beispiel mit Bällen spielen, malen oder töpfern. Danach sind wir in unser Lieblingscafé gegangen und haben heißen Kakao getrunken und anschließend haben wir in einem Park rumgehangen und ein bisschen im Sandkasten gespielt. Danach sind wir wieder nach Hause gegangen, haben zu Abend gegessen und gebadet. Es war ein absolut perfekter Tag.“

Wünschen Sie sich noch mehr Kinder?

Keys: „Es ist nicht wirklich geplant, aber ich würde mich freuen. Es ist wirklich eine wunderschöne Erfahrung. Jetzt genieße ich allerdings erstmal die Zeit alleine mit meinem ersten Kind.“

Wie halten Sie Ihr Leben so privat?

Keys: „Die Paparazzi haben Angst vor mir. Sie wissen, dass ich ihnen die Hölle heiß machen würde! Das ist das Geheimnis. Und niemals außerhalb der eigenen Wohnung Alkohol trinken! Dann funktioniert das.“

Sie stammen aus New York und leben auch heute noch in Manhattan. Was sind die Vor- und Nachteile des Lebens auf dieser berühmten Insel?

Keys: „Das Beste an Manhattan ist die Vielfalt. Man kann Menschen aus der ganzen Welt treffen, mit jeder Religion, jeder Lebensgeschichte. Das ist wirklich einzigartig und aufregend. Das schlimmste an Manhattan sind die unfassbar hohen Preise für alles - schlimmer ist es nur in London, glaube ich - und der Verkehr. Wenn man die Stadt nicht verlässt, ist alles okay, aber sobald man raus oder rein fährt, besonders an einem Sonntag - ach, das sollte man am besten einfach gleich ganz lassen.“

Sie haben viele Fans in Deutschland und haben das Land schon oft besucht - woran erinnern Sie sich dabei am liebsten?

Keys: „Komischerweise muss ich als erstes daran denken, dass ich in Deutschland immer sehr gut italienisch gegessen habe. Außerdem macht es mir jedes Mal großen Spaß, nach Berlin zu reisen. Es ist so cool da, so eine lebendige Stadt voller Geschichte. Ich habe ein Stück der Berliner Mauer gesehen, das war unglaublich. In Deutschland habe ich schon viele Orte besucht - und es ist irgendwie immer sehr kalt. Aber das ist okay, ich bringe immer dicke Klamotten mit.“

Sie haben schon so viel erreicht. Welches Ziel streben Sie noch an?

Keys: „Ich habe viele Träume. Vor allem will ich mein kleines Unternehmen weiter ausbauen und neue Wege finden, mich auszudrücken. Neben der Musik schauspielere ich zum Beispiel und produziere. Jetzt haben wir gerade auch einen Film gemacht, ein Stück am Broadway und ein digitales Kinderbuch. Diese ganzen Prozesse liebe ich und da will ich mich weiterentwickeln und weiter kreativ sein. Das will ich noch viele Jahre lang machen.“

Interview: Christina Horsten, dpa

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