Leipziger Medienpreis für Verdienste um Meinungs- und Pressefreiheit vergeben

Zum zehten Mal wird am Freitag der mit 30 000 Euro dotierte "Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien" verliehen. Ausgezeichnet werden der afghanische Journalist Sayed Yaqub Ibrahimi, der bulgarische Reporter Assen Yordanov und der dänische Karikaturist Kurt Westergaard.

Der mit insgesamt 30.000 Euro dotierte "Preis für die Freiheit und Zukunft derMedien" wird am Freitag in Leipzig verliehen. Mit je 10.000 Eurozeichnet die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig drei Persönlichkeiten aus, diesich auf besondere Weise für die Meinungs- und Pressefreiheit eingesetzt haben.

Es sind der afghanische Journalist Sayed Yaqub Ibrahimi, der bulgarischeReporter Assen Yordanov sowie der dänische Karikaturist Kurt Westergaard. "Diedrei Preisträger eint ihre Standfestigkeit und der Wille, allen Bedrohungen zumTrotz nicht klein beizugeben und für ihre Meinung und eine freie Presseeinzustehen", erklärte der Vorstandsvorsitzende der Medienstiftung, Dr. HaraldLangenfeld, die Juryentscheidung des Stiftungsrates.

Der Preis soll an die Forderungen der Demonstranten der Friedlichen Revolution vom 9. Oktober 1989 erinnern


Die Medienstiftungder Sparkasse Leipzig vergibt den Preis am Vorabend des für die FriedlicheRevolution in Leipzig entscheidenden 9. Oktober 1989. Der Preis soll dieForderung der damaligen Demonstranten wach halten: "Eine freie Presse für einfreies Land." Mit seiner Festrede wird Bundesinnenminister Thomas de Maizière amAbend die Tradition der "Leipziger Rede zur Medien- und Pressefreiheit"begründen.

Sayed Yaqub Ibrahimi veröffentlichte in seiner afghanischenHeimat kritische Berichte über Machtmissbrauch, Waffen- und Drogenhandel. Wegenseiner Berichterstattung erhielt Ibrahimi Morddrohungen. Dennoch setzt er sichweiter für freie Meinungsäußerung und Demokratie in seiner Heimat ein.

Assen Yordanov stand aufgrund seiner Recherchen mehrfach vor Gericht


Assen Yordanov deckte in seiner Heimatstadt Burgas an der bulgarischenSchwarzmeerküste Umweltverbrechen, Korruption sowie Fälle von organisierterKriminalität auf. Er stand deshalb mehrfach vor Gericht und wurde Opferkörperlicher Gewalt. Das hält ihn nicht davon ab, weiter aufzuklären.

Der Zeichner Kurt Westergaard dagegen geriet ins Blickfeld derÖffentlichkeit, als eine dänische Zeitung seine Mohammed-Karikaturen abdruckte.Weltweit kam es danach zu Ausschreitungen. Auf Westergaard wurde ein Kopfgeldausgesetzt. Trotz aller Bedrohungen für Leib und Leben widerrief er nicht. Fürdiesen Mut erhält Kurt Westergaard den Leipziger Medienpreis 2010.

Mitdem Preis ehrt die Medienstiftung seit 2001 jährlich Journalisten, Verleger undInstitutionen, die sich mit hohem persönlichem Einsatz für die Freiheit undZukunft der Medien engagieren. Zu den Preisträgern der Jahre 2001 bis 2009 zähltbeispielsweise auch die russische Journalistin Anna Politkowskaja, die ihrenMut, über den Tschetschenienkonflikt zu berichten, mit dem Leben bezahlte.

Kandidatenvorschläge für den Leipziger "Preis für die Freiheit und Zukunft derMedien 2011" erbittet die Stiftung bis zum 28. Februar 2011.

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