Erste deutsche Schau: Werke von Pontormo

Hannover (dpa) - In Italien gefeiert, in Deutschland kaum bekannt: Werke des italienischen Renaissance-Künstlers Pontormo (1494-1557) sind von diesem Sonntag an im Landesmuseum Hannover zu sehen.

Nach Angaben des Museums ist die Sonderausstellung „Pontormo. Meisterwerke des Manierismus in Florenz“ die erste Schau des Künstlers im deutschsprachigen Raum. Höhepunkt sei das Gemälde „Heiliger Hieronymus als Büßer“, teilte ein Sprecher des Museums am Freitag mit. Das Werk kam im 19. Jahrhundert nach Hannover. Außerdem sind Leihgaben aus den Uffizien in Florenz zu sehen, unter anderem das Bild „Madonna mit Kind und dem Johannesknaben“ und Zeichnungen Pontormos. Die Ausstellung läuft vom 27. Januar bis zum 5. Mai.

„In Italien kennt Pontormo jedes Schulkind, in Deutschland ist er noch eher ein Liebling der Kunstkenner“, sagte der Kurator der Ausstellung, Bastian Eclercy, am Freitag. Die Ausstellung wolle Pontormo einem größeren Publikum bekanntmachen. Zudem sei sein „Heiliger Hieronymus als Büßer“ das einzige Gemälde des Malers in einem deutschen Museum. Jacopo Carucci, der nach seinem Geburtsort Pontormo genannt wurde und in Florenz lebte, war Zeitgenosse von Michelangelo und vermutlich Schüler von Leonardo da Vinci. Viele seiner Werke blieben jedoch unvollendet. „Er hat wohl sehr langsam und bedächtig gearbeitet“, sagte Eclercy.

In Hannover zeigen fünf Skizzen aus Florenz den Entstehungsprozess des Bildes „Heiliger Hieronymus als Büßer“. Gemälde und Zeichnungen sind den Angaben zufolge nach fast 500 Jahren erstmals wieder zusammen an einem Ort zu sehen. Gezeigt wird unter anderem auch ein Gemälde seines Schülers Agnolo Bronzino (1503-1572).

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