Ausstellung: Der junge Dürer überrascht

Im Germanischen Nationalmuseum beginnt am Donnerstag die größte Ausstellung seit 40 Jahren.

Nürnberg. Da sitzt er, der 13-jährige Albrecht Dürer. Nachdenklich begrüßt er als weiße Marmorplastik von Friedrich Beer die Besucher der Ausstellung „Der frühe Dürer“ im Germanischen Nationalmuseum, die am Donnerstag in Nürnberg eröffnet wird. Es ist die größte Dürer-Schau in Deutschland seit 40 Jahren.

120 Dürer-Werke aus zwölf Ländern sind dort bis zum 2. September versammelt. Darunter finden sich prachtvolle Meisterstücke wie die in intensiven Farben leuchtende „Anbetung der Könige“, aber auch Dürers Aquarelle, seine Apokalypse-Serie oder die Konzeptkonstruktion eines Profilkopfes. Darüber hinaus zeigen zahlreiche Werke anderer Künstler den Einfluss seiner Lehrer und Vorbilder.

Drei Jahre lang hat das Team des Germanischen Nationalmuseums (GNM) geforscht. Dabei dachte die Fachwelt eigentlich, zu Dürer sei alles gesagt. Doch drei Zufallsfunde erschütterten den Glauben der Nürnberger in die vorliegende Literatur. So sei Dürer nicht der Erfinder der Landschaftsmalerei gewesen, sondern habe nur neue Qualitäten und Dimensionen erreicht.

Die Schau konzentriert sich auf das Frühwerk des Künstlers (1471-1528). Vier Ausstellungsbereiche drehen sich um seine unterschiedlichen Entwicklungs- und Schaffensphasen. Jeder Bereich besteht jeweils aus einem Informations-Rondell und zwei bis drei Räumen mit den zum Thema ausgestellten Werken — wie zum Beispiel „Dürer als Dramatiker“ oder sein Selbstdarstellungsbedürfnis. Auf bis zu 150 000 Besucher hat sich das Museum vorerst eingestellt — werden es mehr, bleiben die Türen abends länger geöffnet.

„Der frühe Dürer“, GNM Nürnberg; Di-So 10-18 Uhr, Mi 10-21 Uhr; Eintritt: 8 Euro.

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