Art Cologne: Preise für Kunst steigen jedes Jahr ein bisschen

Der Kölner Kunstmarkt floriert. Er hat die Berliner Konkurrenz längst hinter sich gelassen.

Köln-Deutz. „Es gibt Leute, die es nicht stört, wenn die Kunstpreise steigen“, sagt Klaus Staeck, Präsident der Akademie der Künste in Berlin. Er steht im Rummel der Art Cologne und wundert sich über den Boom.

Für den Vorsitzenden des Bundesverbands Deutscher Galeristen und Kunsthändler, Klaus Gerrit Friese, ist der Aufwärtstrend im Kunsthandel selbstverständlich. Alles steige im Preis, die klassische Moderne wie die Gegenwartskunst.

Wie seine 200 Kollegen lobt er den freundlichen Kunstmessechef Daniel Hug, Ex-Galerist aus Los Angeles, der das Flaggschiff unter den deutschen Messen wieder flottgemacht hat. „Niemand, der in Deutschland eine Galerie hat, kann Köln ignorieren“, sagt der Berliner Gerd Harry Lybke, wohl wissend, dass Berlin als Messestadt gescheitert ist.

Dorothee Fischer aus Düsseldorf blättert in ihrer Preisliste für Tony Cragg. „Tony steigt immer, aber immer nur ein bisschen“, sagt sie. Vor einer Woche habe sie eine Vormerkung für eine durchlöcherte Bronze zum alten Preis vorgenommen, jetzt koste sie 250 000 Euro.

Michael Werner, Galerist der ersten Stunde, steht an seinem Stand, umringt von den kapitalen Werken seiner Maler. Nur einer ist in eine Ecke verbannt, Jörg Immendorff. Werner: „Jörg zu verkaufen, ist mühsam. Nur gesicherte frühe Arbeiten gehen jetzt. Jörg hat viel durchgehen lassen.“

Es gibt Lustiges auf der Messe: Heike Kate Barath hat ihrem Schweizer Galeristen Mark Müller in einer Tuschezeichnung für 850 Euro einen Heiligenschein verpasst. Vom Händler hängt eben ab, ob ein Werk sofort steigt, wie das des frisch gebackenen Meisterschülers Michail Pirgelis bei Sprüth Magers, oder ob es ein Ladenhüter bleibt.

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