Impressionismus nach Schwedenart in Lübeck

Lübeck (dpa) - Mit einer Ausstellung über den schwedischen Impressionisten Anders Zorn startet das Lübecker Museum Behnhaus ins neue Jahr. Dort wird am 24. Januar eine Retrospektive mit rund 100 Werken Zorns eröffnet - die erste seit rund 25 Jahren in Deutschland.

Anders Zorn (1860-1920) war um 1900 in Europa, Russland und den USA ein Star, er porträtierte die Reichen, Mächtigen und Schönen dieser Welt. Heute steht er vor allem in Deutschland im Schatten von Max Liebermann, mit dem er eng befreundet war. In Schweden dagegen zählt er auch heute noch zu den berühmtesten Malern, die das Land je hervorgebracht hat.

Das Spektrum der Bilder, die im Behnhaus gezeigt werden, umfasst nordische Landschaften, Alltagsszenen aus schwedischen Dörfern und europäischen Metropolen, Porträts und Akte in freier Natur. Zorns Malweise begeistert am Ende des 19. Jahrhunderts auch in Deutschland Künstler und Kunstfreunde. Nachdem Max Liebermann seinen Freund Zorn in die deutsche Kunstszene eingeführt hatte, begeisterten sich auch deutsche Museen und Privatsammler für den Künstler, der um 1900 auf internationaler Ebene bereits ein gefragter Mann war. So stimmte 1896 selbst Kaiser Wilhelm II. trotz seiner Abneigung gegen den französisch inspirierten Impressionismus dem Ankauf von Zorns Gemälde „Sommerabend“ für die Berliner Nationalgalerie zu.

Der Ausstellungsort ist nach Angaben der Ausstellungskuratorin Anna-Carola Krausse mit Bedacht gewählt. Zur Dauerausstellung des Behnhauses gehören sowohl Werke skandinavischer Maler wie Edvard Munch und Severin Krøyer als auch deutscher Impressionisten, darunter auch von Zorns Freund Liebermann, die eine Brücke zu dem schwedischen Impressionisten schlagen.

Die Lübecker Ausstellung, die unter der Schirmherrschaft der schwedischen Königin Silvia steht, wird bis zum 15. April zu sehen. Dazu erscheint ein reich bebilderter Katalog.

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