Griechische Bronze - Museum zeigt Kykladen-Kultur

Karlsruhe (dpa) - Das Badische Landesmuseum in Karlsruhe demonstriert mit einer Schau über die Kykladen eindrucksvoll, wo eine Wiege der europäischen Kultur stand. Auf der griechischen Inselgruppe rund um Paros und Naxos nahm die Bronzezeit ihren Anfang.

Das neue Material und das Know-how importierten die handeltreibenden Karer - wie sie genannt werden - mit ihren Langbooten aus dem arabischen Raum.

Berühmt wurde das Inselvolk durch die abstrakten Marmorfiguren, Idole genannt, die moderne Künstler wie Pablo Picasso und Henry Moore inspirierten. Davon werden etliche Exponate gezeigt, am Ende der Ausstellung auch im Vergleich mit modernen abstrakten Kunstwerken. Daneben öffnen Werkzeuge, Waffen und Töpferwaren einen Blick auf die in einigen Teilen noch wenig erforschte Kultur, die ihre Blütezeit zwischen 2800 und 2300 vor Christus hatte.

Die knapp 200 Exponate stammen zum Teil aus der bedeutenden eigenen Kykladen-Sammlung des Museums sowie aus großen Häusern in Europa wie dem Louvre. Stücke aus griechischen Sammlungen fehlen allerdings.

Nach einem monatelangen „Hin und Her“ habe die Athener Regierung die Freigabe der Kunstwerke an die Rückgabe von zwei Idolen geknüpft, die sich in Besitz des Badischen Landesmuseums befinden, sagte Direktor Harald Siebenmorgen. Dabei sei den Verantwortlichen durchaus bewusst gewesen, dass eine solche Frage nicht innerhalb weniger Wochen entschieden werden kann.

Nach Ansicht von Siebenmorgen sind die Forderungen der Griechen durchaus berechtigt, da die in den 1970er Jahren gefundenen Idole aus Raubgrabungen stammen. Allerdings sei das rechtlich verjährt. Der Museumsdirektor sieht trotzdem eine moralische Pflicht der Politik, sich mit Griechenland zu einigen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Unwiderstehliche Grusel-Revue
Acht Schauspiel-Talente begeistern im Düsseldorfer Doppelstück „Das Sparschwein/Die Kontrakte des Kaufmanns“ Unwiderstehliche Grusel-Revue
Zum Thema
Aus dem Ressort