Gottschalk im Quotentief: Strahlemann, was nun?

Er wurde empfangen wie ein Messias, jetzt muss er um seine Zukunft bangen: Thomas Gottschalks Sendung steht wohl vor dem Aus.

Berlin. Die Spekulationen um ein schnelles Ende von Thomas Gottschalks ARD-Vorabendshow verdichten sich. Nach Medienberichten hat sich eine Mehrheit der Intendanten in einer Schaltkonferenz für ein Ende der Show „Gottschalk Live“ ausgesprochen. Die ARD-Vorsitzende Monika Piel wies diese Darstellung allerdings am Donnerstag zurück.

Erst am Montag hatte Gottschalk einen Neustart mit verändertem Konzept und vor Studiopublikum hingelegt. „Es wäre ja auch unsinnig, zeitgleich mit dem Relaunch, der Neugestaltung, der Sendung „Gottschalk Live“ deren vorzeitiges Ende zu beschließen“, sagte Piel. Den Berichten zufolge soll die WDR-Intendantin jedoch als Einzige vorbehaltlos hinter der Sendung stehen.

Die Intendantinnen und Intendanten haben laut ARD „ausdrücklich keine Entscheidung getroffen, die Sendung zu beenden und von dem vertraglich vorgesehenen Sonderkündigungsrecht Gebrauch zu machen“, hieß es. Wie dieses aussieht, ließ die ARD offen. Den Berichten zufolge darf der Sender aussteigen, wenn Gottschalk bis zum 20. April nicht zehn Prozent Marktanteil im Durchschnitt erreicht hat.

„Einem Beschluss, ,Gottschalk Live’ zum gegenwärtigen Zeitpunkt zu beenden, hätte ich widersprochen“, sagt NDR-Intendant Lutz Marmor. „Dieser Relaunch ist notwendig und sinnvoll. Dabei werden wir Thomas Gottschalk unterstützen. Die Ergebnisse gilt es ohne Hektik zu bewerten.“ Die Montags-Schalte, ergänzte die ARD, habe beschlossen, „der Sendung Raum zur Weiterentwicklung zu geben“.

„Gottschalk Live“ hatte vor zwei Monaten mit 4,34 Millionen Zuschauern einen gut Start hingelegt. Danach war das Interesse rasant geschwunden. Mit Markus Peichl, der schon Redaktionsleiter bei Reinhold Beckmann war, holte sich die ARD vor kurzem einen erfahrenen TV-Macher ins Boot, um der Sendung zu neuem Schwung zu verhelfen.

Doch auch nach der Neugestaltung ist kein rascher Aufschwung in Sicht: Am Dienstag schalteten 1,21 Millionen Zuschauer ein, einen Tag später waren es 1,22 Millionen — beides Mal weniger als fünf Prozent Marktanteil. Als Gottschalk noch „Wetten, dass .. ?“ moderierte, interessierten sich noch zehn Mal so viele Zuschauer für ihn.

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