Friedrich II. feierte nie Geburtstag

Potsdam (dpa) - Der 300. Geburtstag von Preußenkönig Friedrich II. (1712-1786) wird in diesem Jahr groß gefeiert - aber der Jubilar selbst legte nicht viel Wert auf eine Geburtstagsfeier. „Im 18. Jahrhundert waren Geburtstage nicht so wichtig wie heute“, sagte Alfred Hagemann, Kurator bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, der Nachrichtenagentur dpa.

Friedrich war in der Beziehung eher zurückhaltend. Er ließ seinen Geburtstag, den 24. Januar, wie jeden anderen Tag in Schloss Sanssouci ausklingen. „Wahrscheinlich in einer Männerrunde, bei Wein und gutem Essen“, sagte Hagemann. „Darüber gibt es aber keine Berichte.“ Die Berliner Zeitungen des 18. Jahrhunderts meldeten lediglich, dass Friedrichs Frau Elisabeth Christine im Berliner Schloss im Namen des Königs Glückwünsche entgegennahm. Er hatte ihr die ihm unangenehme und lästige Pflicht übertragen.

Friedrich beging mit einem offiziellen Fest den „Krönungstag“ am 18. Januar. Damit wurde an die Krönung seines Großvaters, des ersten Königs in Preußen, erinnert. Wer hier ein rauschendes Ereignis erwartet, liegt falsch. König und Gratulanten erschienen zwar in Galakleidung. „Aber damit hatte es sich schon. Der Rest war bewusst zurückhaltend“, sagt Hagemann.

Ansonsten war es in der königlichen Familie normal, dass die Geschwister Friedrichs füreinander Feste zu den Geburtstagen ausrichteten. Erwartete der König die Verwandtschaft, zeigte er sich äußerst spendabel. Es machte ihm Spaß, Gäste zu beeindrucken. Von den Ereignissen sprach dann ganz Europa. „Mit den Festen, Bällen, Feuerwerk und außerordentlich opulenten Diners ließ er es richtig krachen“, berichtet Hagemann.

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