TV-Serie „Borgen“: Macht und Intrigen in Schloss Christiansborg

Die ARD zeigt ab Freitag die hochkarätige dänische TV-Serie „Borgen“.

Köln. Schloss Christiansborg im Zentrum der dänischen Hauptstadt Kopenhagen sieht aus wie ein Märchenschloss. Im Innern geht es jedoch gar nicht märchenhaft zu, wenn man dem TV-Highlight „Borgen — Gefährliche Seilschaften“ glaubt. Von Freitagabend an zeigt die ARD die preisgekrönte Serie aus Skandinavien um Politik, Macht und Intrigen.

„Borgen“ — so nennen die Dänen das Schloss, in dem sowohl Parlament (Folketing), als auch Ministerpräsident und Oberstes Gericht ihren Sitz haben. Im Mittelpunkt der Serie, die vorab bereits auf Arte und Einsfestival zu sehen war, steht die weitgehend unerfahrene Birgitte Nyborg (Sidse Babett Knudsen), Spitzenkandidatin der fiktionalen „Partei der Moderaten“. Nyborgs Partei gewinnt überraschend die Parlamentswahl, sie selbst übernimmt als erste Frau das Amt des Ministerpräsidenten.

Doch nach dem Sieg beginnen die Probleme. Und Nyborg findet sich wieder in der Realpolitik. Sie muss Koalitionen schmieden, Kompromisse machen, sich gegen Intrigen wehren, zusehends eigene Standpunkte aufgeben und langjährige Wegbegleiter opfern — um den Machterhalt zu sichern. Am Ende des Prozesses steht eine völlig neue Politikerin, die ihren Idealismus zu oft dem Pragmatismus opfern muss.

Die Serie thematisiert auch, wie das Privatleben der Regierungschefin immer mehr den Bach runtergeht. Ihr Ehemann, der seine eigene Karriere zunächst zurückstellt, fühlt sich vernachlässigt, die beiden Kinder sehen die Mutter kaum noch. Die aber ist von der Droge Macht berauscht und stellt ihr alles hinten an.

„Borgen“ ist ein Highlight im Serien-Allerlei. Die Macher verstehen es gekonnt, die Faszination und die Schattenseiten der Politik darzustellen. In Großbritannien wurde „Borgen“ mit dem renommierten Fernsehpreis Bafta ausgezeichnet. Auf Arte war bereits die zweite Staffel zu sehen, in Dänemark hatte die dritte und letzte im Januar Premiere.

Wer die Sendung sehen will, muss allerdings — wie so oft bei Qualitätsfernsehen — lange wach bleiben. Die ARD versteckt „Borgen“ auf dem späten Sendeplatz ab 23.30 Uhr.

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