„Nymphomaniac“ für Europäischen Filmpreis nominiert

Sevilla (dpa) - Kein deutschsprachiges Werk hat es in der Hauptkategorie Bester Spielfilm auf die Nominierungsliste des Europäischen Filmpreises geschafft. Die Deutschen haben trotzdem Grund zur Freude.

„Nymphomaniac“ für Europäischen Filmpreis nominiert
Foto: dpa

Lars von Triers Sex-Drama „Nymphomaniac Director's Cut - Volume I & II“ ist für den Europäischen Filmpreis als bester Spielfilm nominiert. Die Hauptdarsteller des drastischen Werks, Charlotte Gainsbourg und Stellan Skarsgard, gehen außerdem in der Kategorie beste Schauspieler an den Start.

Insgesamt fünf Filme sind in der Königskategorie bester Spielfilm im Rennen. Eine deutschsprachige Regiearbeit ist nicht darunter - obwohl Edgar Reitz' bereits mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnetes Auswanderer-Drama „Die andere Heimat“ und auch die viel gelobte deutsch-österreichische Produktion „Das Finstere Tal“ von Andreas Prochaska in der Vorauswahl waren.

Als erste Filmpreis-Gewinner stehen dafür schon die Deutschen Natascha Curtius-Noss und Claus-Rudolf Amler fest, wie die Europäische Filmakademie am Samstag in Sevilla mitteilte. Sie werden für Kostüm- und Szenenbild des Alpendramas „Das finstere Tal“ ausgezeichnet.

Bereits bekannt war, dass der gebürtige Stuttgarter Marc Bauder für seine Banker-Doku „Master of the Universe“ in der Sparte Dokumentarfilm nominiert ist. Die Filmpreise werden am 13. Dezember bei einer Gala in der lettischen Hauptstadt Riga verliehen.

Chancen auf eine Trophäe als beste Schauspieler haben neben Gainsbourg und Skarsgard unter anderem auch Timothy Spall („Mr. Turner - Meister des Lichts“), Valeria Bruni Tedeschi („Human Capital“), Marion Cotillard („Zwei Tage, eine Nacht“) und Brendan Gleeson („Am Sonntag bist du tot“).

Favorit in der Hauptkategorie Bester Spielfilm ist mit insgesamt fünf Nominierungen das Schwarz-Weiß-Drama „Ida“ des polnischen Regisseurs Pawel Pawlikowski. Der Film spielt in den 60er Jahren und erzählt von einer jungen Novizin. Die Hauptdarstellerinnen Agata Kulesza und Agata Trzebuchowska sind als beste Darstellerinnen nominiert, weitere Nennungen gab es in den Kategorien Regie und Drehbuch.

Als bester Spielfilm ist außerdem das türkische Drama „Winterschlaf“ von Nuri Bilge Ceylan nominiert, das bereits die Goldene Palme beim Filmfestival in Cannes gewonnen hat. Chancen auf den Preis haben außerdem „Leviathan“ von Andrey Zvyagintsev (Russland) und „Höhere Gewalt“ von Ruben Östlund (Schweden).

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