Film: Der Hobbit im Anmarsch - Trailer, Hintergründe, Besetzung

In Neuseeland entsteht derzeit die Vorgeschichte zur Kino-Trilogie „Der Herr der Ringe“. Die Fan-Gemeinde darf sich auf Weihnachten 2012 und 2013 freuen.

Düsseldorf. Wer sich im Sommer auf die Reise nach Neuseeland gemacht hat, konnte mit etwas Glück vor Ort surreal Anmutendes erleben. Eine Formation von fünf Hubschraubern steuerte zu jener Zeit jeden abgelegenen Winkel der Südinsel an.

An Bord: „Herr der Ringe“-Regisseur Peter Jackson und etliche Mitglieder seiner Crew auf der Suche nach neuen Drehorten für die Verfilmung des Tolkien-Romans „Der kleine Hobbit“. Dort, wo sie fündig wurden, entsteht das Kino-Ereignis 2012/2013.

Rund drei Milliarden Dollar hat die „Herr der Ringe“-Trilogie bislang umgesetzt, immer neue DVD- und Blu-ray-Editionen werden die Kassen noch lange klingeln lassen. „Mein Schatz“, mag so mancher Mitverdiener gezischt und dabei glänzende Augen bekommen haben.

Die Wirtschaftskrise hat indes auch in der Filmbranche Spuren hinterlassen. Mehr denn je scheuen die Studios das nicht kalkulierbare Risiko, völlig neue Filmstoffe zu vermarkten. Fortsetzungen und Remakes erfolgreicher Streifen hingegen bieten eine gewisse Sicherheit.

Beruht ein Film zudem auf populären Büchern oder Comics, macht sich immer auch eine große Fan-Schar auf den Weg ins Filmtheater, um sich eine eigene Meinung über die Adaption zu bilden. Ob sie das Kino euphorisch oder verärgert wieder verlässt, ist zweitrangig: Das Ticket ist gelöst. Im Idealfall finden Kunst, Können und Kommerz zusammen. Dann gibt es — wie bei „Der Herr der Ringe“ — nur Gewinner.

Es war also nur eine Frage der Zeit, bis man die Story vom „Hobbit“ erzählen würde, die Vorgeschichte zur „Ringe“-Trilogie. Wie schon das letzte Harry-Potter-Buch oder der Abschluss der Twilight-Saga, wird auch der vergleichsweise schmale Band „Der kleine Hobbit“ gleich zu zwei erfolgversprechenden Kinofilmen verarbeitet. Dafür werden geschätzte 500 Millionen US-Dollar investiert.

Regisseur Peter Jackson kann am Filmset einige alte und viele neue Darsteller begrüßen. Cate Blanchett verkörpert wieder Galadriel, Sir Ian McKellen gibt einmal mehr den Gandalf. Andy Serkis erweckt nicht nur Gollum zum Leben, er ist auch Regisseur des zweiten Dreh-Teams. Sir Christopher Lee stand wieder als Saruman vor der Kamera, Orlando Bloom spielt Legolas, und Hugo Weaving ist Elrond.

Das Drehbuch wurde mit Hilfe weiterer Tolkien-Werke auf die erforderliche Länge gestreckt. Deshalb gibt es ein Wiedersehen mit „Frodo“ Elijah Wood, der im „Hobbit“ eigentlich keine Rolle spielt.

Wichtigster Neuzugang ist der Brite Martin Freeman, der den Protagonisten Bilbo Beutlin spielt. Der 40-Jährige ist dank seiner Stammrolle in „The Office“ in seiner Heimat ein TV-Star. Auf der Leinwand war Freeman in Filmen wie „Shaun of the Dead“ oder „Per Anhalter durch die Galaxis“ zu erleben. Jüngst spielte er in der neuzeitlichen TV-Variante „Sherlock“ den Dr. Watson.

„Ich weiß, dass dieser Film mein Leben verändern wird, und zwar in einer Dimension, von der ich noch nicht annähernd etwas ahne“, sagte Freeman vor einiger Zeit mit Blick auf den weltweiten Rummel um das Werk. Er habe aber die Rolle nicht ablehnen können: „Ich hab’ es des Geldes wegen gemacht.“ Freeman könnte den Satz trotz des breiten Grinsens ernst gemeint haben. Nein, winkte er dann ab, es habe auch andere Gründe gegeben: „Das Angebot war einfach in allen Bereichen zu groß. Eine zu große Chance, eine zu große Rolle, ein zu großer Job.“

Gemeinsam mit 13 äußerst ansehnlichen Zwergen wird Freeman als Bilbo seinen Kampf gegen den Drachen Smaug führen.

Die beiden Filme entstehen in einem Guss — an insgesamt 254 Drehtagen. Die Spezialeffekte stammen aus der neuseeländischen Effekte-Schmiede Weta Workshop. Die Firma sorgte bereits in Filmen von „I, Robot“ bis zu „Avatar“ für spektakuläres Augenfutter.

Angekündigt ist nicht weniger als ein neuerlicher Quantensprung in der 3D-Technik. „Der Hobbit — eine unerwartete Reise“ kommt, wenn alles planmäßig verläuft, Mitte Dezember in digitalem 3D in die deutschen Kinos.

Der zweite Teil, „Der Hobbit — hin und zurück“, soll dann zum Weihnachtsfest 2013 folgen.

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