„Der Verdingbub“: Traum von Freiheit ohne Schläge

Berlin (dpa) - Sie hießen Schwabenkinder, Kaminfegerkinder oder Verdingkinder - Buben und Mädchen aus ärmsten Verhältnissen, die fern der Heimat für ihren Lebensunterhalt schuften mussten. Noch bis ins 20. Jahrhundert gab es diese Form der Kinderarbeit in vielen Ländern Europas.

Der Schweizer Filmemacher Markus Imboden hat dieses Thema nun aufgegriffen, das in seiner Heimat lange ein Tabu war. „Der Verdingbub“ nennt sich sein bewegender Film über zwei Kinder, die bei einem Bauern neben der Schule nicht nur härteste Arbeit leisten müssen, sondern auch geschlagen und gedemütigt werden. Max flüchtet sich mit seinem Akkordeon in die Musik. Das Mädchen Berteli dagegen muss die sexuellen Übergriffe des Bauernsohnes erdulden. Die Lehrerin schöpft zwar Verdacht, kann den Kindern aber auch nicht wirklich helfen. Trotzdem gibt Max nicht auf und kämpft für seine Freiheit.

(Der Verdingbub, Schweiz 2011, 110 Min., FSK ab 12, von Markus Imboden, mit Katja Riemann, Maximilian Simonischek, Max Hubacher)

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