"Der Fuchs und das Mädchen": Im Rhythmus der Jahreszeiten

Der Kinofilm von Regisseur Luc Jacquet weckt Sehnsucht nach Natur.

<strong>Düsseldorf. Wenn das Mädchen den Fuchs durch den Wald streifen sieht, ist es ganz verzaubert. Langsam und behutsam nähert sich die Kleine dem scheuen, aber trotzdem neugierigen Tier, bis es endlich die Hand ausstrecken und den Fuchs streicheln kann. Wunderschöne Szenen in wilder, unberührter Natur zeigt der französische Regisseur Luc Jacquet in seinem neuen Kinofilm "Der Fuchs und das Mädchen". Poetisch und voller Emotionen erzählt er von der ungewöhnlichen Freundschaft zwischen Mensch und Tier. Nach seinem oscar-gekrönten Dokumentarfilm "Die Reise der Pinguine" stellt Jacquet erneut sein Talent als aufmerksamer und einfühlsamer Beobachter der Tierwelt unter Beweis. Bertille Noel-Bruneau spielt mit großer Hingabe das kleine Mädchen, das auf seinen Streifzügen einen Fuchs trifft. Von diesem Tag an will es nichts sehnlicher, als den Fuchs wiedersehen und sich mit ihm anfreunden. Doch bis er Vertrauen zu ihr aufgebaut hat, muss die Kleine Geduld aufbringen und Tricks anwenden. Eines Tages wird ihre Mühe belohnt. Bald muss sie aber schmerzhaft erfahren, dass sich ein wildes Tier nicht von Menschen beherrschen oder gar besitzen lässt. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht einer Mutter, die ihrem Sohn ihre Kindheitserinnerungen schildert. In der deutschen Fassung spricht Esther Schweins die Stimme, die den Film in weiten Teilen begleitet.

Jacquet ist eine anrührende Geschichte über die kindliche Liebe zu einem Tier gelungen. Sie weckt den Wunsch, im Einklang mit der Natur zu leben: mit dem Wechsel der Jahreszeiten, dem stetigen Rhythmus vom Morgengrauen bis zur tiefschwarzen Nacht. Gleichzeitig zeigt sie aber auch die Grenzen auf, die der Respekt gegenüber der Natur und ihren Geschöpfen verlangt.

(WZ-Wertung: 4 von 5 Sternen)


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