Colin Farrell in „Dead Man Down“

„Dead Man Down“ setzt leider zu sehr auf Ballerei.

Mit der Verfilmung von „Verblendung“ aus der „Millenium“-Trilogie machte sich der Däne Niels Arden Oplev international einen Namen. Nun drehte der Däne seine erste große US-Produktion. Kulisse für „Dead Man Down“ ist die New Yorker Unterwelt.

Colin Farrell („Total Recall“) spielt Victor, den Vertrauten von Gangsterboss Alphonse (Terrence Howard), der von einem Killer bedroht wird. Der Unbekannte schickt Fotoschnipsel, Zettel mit Drohungen sowie die auf Eis gepackte Leiche eines Freundes.

Nur der Zuschauer ahnt, dass der nervöse Victor ein doppeltes Spiel treibt. Er wurde Opfer eines Verbrechens und hetzt nun die rivalisierenden Gangs gegeneinander auf. Für eine Romanze hat er eigentlich keinen Sinn. Doch dann taucht die Französin Beatrice (Noomi Rapace, „Verblendung“) auf. Auch sie sinnt auf Rache für ihr bei einem Autounfall zerstörtes Gesicht.

Beide sind zerbrechlich und verletzt. Das böte reichlich Stoff für einen spannenden Psychothriller. Doch Oplevs Krimi mit seinen überdrehten Action-Szenen stürzt immer wieder in Absurditäten und sadistische Brutalität ab. Frankreichs Star Isabelle Huppert kommt als Beatrices taube Mutter kaum zur Geltung. Auch Oscar-Preisträger F. Murray Abraham hat als Victors Vater eine verschenkte Nebenrolle.

Von subtiler skandinavischer Spannung bleibt bei all der Ballerei wenig übrig, gerade noch genug, dass man bis zum Ende durchhält. Vor allem den Hauptdarstellern zuliebe, die in der schrägen Mischung von Thriller, Action-Movie und Romanze dennoch sehenswert sind.

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