Berlinale: Nur zwei deutsche Filme

Stars wie Colin Firth, Madonna und Jeff Bridges werden erwartet.

Berlin. Die 61. Berlinale rollt den roten Teppich aus: Stars wie die Oscar-Anwärter Colin Firth und Jeff Bridges, Popsängerin Madonna, „Precious“-Darstellerin Gabourey Sidibe und die britischen Schauspielgrößen Vanessa Redgrave und Jeremy Irons kommen zu den Filmfestspielen, die am 10. Februar starten.

Doch viele der fast 400 Filme, die in den verschiedenen Festivalreihen gezeigt werden, sind diesmal weit weg von Glanz und Glamour. Dramen über Blutrache, mörderische Beziehungsprobleme, skrupellose Manager und atomare Katastrophen hat Dieter Kosslick in seinem zehnten Jahr als Festivaldirektor ins Programm geholt.

Im Rennen um den Goldenen Bären sind 16 Filme, darunter Werke aus Ungarn, Frankreich, Argentinien, Südkorea, Russland, Israel und den USA. Deutschland ist nur mit zwei Filmen in der Konkurrenz. Andres Veiel („Black Box BRD“) geht mit seinem Spielfilmdebüt „Wer, wenn nicht wir“ über die Anfänge der RAF an den Start. Ulrich Köhler („Montag kommen die Fenster“) zeigt das Drama „Schlafkrankheit“ über deutsche Entwicklungshelfer in Afrika.

Wim Wenders Tanzfilm „Pina“ läuft ebenso außer Konkurrenz wie Yasemin Samderelis Einwanderer-Komödie „Almanya — Willkommen in Deutschland“. Kosslick betont aber, dass mit rund 100 deutschen oder mit deutscher Beteiligung gedrehten Filmen die einheimische Branche vertreten sei wie nie zuvor.

Neu ist, dass es dieses Jahr einen extra 3D-Tag auf der Berlinale geben wird. Neben „Pina“ werden das im Wettbewerb laufende Zeichentrickmärchen „Geschichten der Nacht“des Franzosen Michel Ocelot und in einer Sondervorführung Werner Herzogs Dokumentarfilm „Cave of Forgotten Dreams“ über die Höhlenmalereien im südfranzösischen Chauvet-Pont-d’Arc gezeigt.

Für Prominenz sorgt JC Chandors US-Börsenthriller „Margin Call“ mit Kevin Spacey, Jeremy Irons und Demi Moore. Und obwohl ihr zweiter Film noch gar nicht fertig ist, wird Madonna für Wirbel sorgen: Sie stellt auf dem European Filmmarket erste, allerdings nur drei Minuten lange, Szenen von „W.E.“ über die Liebe zwischen dem englischen König Edward VIII. und der bürgerlichen Amerikanerin Wallis Simpson vor. Die Oscar-Kandidaten Colin Firth und Helena Bonham-Carter kommen mit „The King’s Speech“.

Einen Schatten auf das Festival wirft die Abwesenheit des iranischen Jurymitglieds Jafar Panahi. Der Regisseur wurde in seiner Heimat zu sechs Jahren Haft und 20 Jahren Berufsverbot verurteilt. „Das Urteil ist in Revision“, sagte Kosslick. Er habe deshalb noch Hoffnung, dass der Filmemacher doch noch ausreisen darf.

Eröffnet wird das Festival mit dem für zehn Oscars nominierten US-Western „True Grit“.

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