Aufrüttelndes Atomkraft-Drama: „An einem Samstag“

Berlin (dpa) - Tschernobyl, 26. April 1986. Valerij ist ein junger Parteisekretär, der weiß, was in dem Atomkraftwerk in der Nähe passiert ist. Er begreift, dass er aus der Stadt und damit vor den todbringenden Strahlen fliehen sollte.

Er ahnt aber auch, dass es längst zu spät ist.

Reden kann er mit niemandem. Denn die sogenannte Parteidisziplin zwingt ihn zum Schweigen. Valerij bleibt da. Seine Gründe sind banal: ein kaputter Schuh, ein verpasster Zug, ein Hochzeitsfest. Alexander Mindadze baut auf das Wissen des Publikums um die Folgen des Reaktorunglücks. Im Zentrum steht dabei die Frage, wieso das Grauen von Tschernobyl nicht zu einem weltweiten Umdenken geführt hat. Das packende Drama ist angesichts der Katastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima ein schockierend aktuell wirkender Film.

An einem Samstag, Russland/Ukraine/Deutschland 2011, 99 Min., FSK ab 12, von Alexander Mindadze, mit Anton Shagin, Svetlana Smirnova-Marcinkevich, Stanislav Rjadinsky

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