Keanu Reeves: „Es gab viel zu spielen und nachzudenken“

Keanu Reeves gilt als Einzelgänger — und einen solchen gibt er nun auch in seinem lange erwarteten Leinwand-Comeback.

Keanu Reeves: „Es gab viel zu spielen und nachzudenken“
Foto: MICHAELA REHLE

München. Er war der coole Polizist in dem Action-Kracher „Speed“ und wurde mit den „Matrix“-Filmen endgültig zum Kino-Helden. In den vergangenen Jahren war es um Keanu Reeves (49, Foto: dpa) allerdings ziemlich ruhig. Im Interview erzählt der Schauspieler, der jetzt wieder die Hauptrolle in einem großen Kinofilm spielt, warum.

Herr Reeves, Sie spielen in dem Samurai-Film „47 Ronin“ und Ihr Regie-Debüt heißt „Man of Tai Chi“. Sie scheinen von der asiatischen Kampfeskunst fasziniert zu sein.

Keanu Reeves: Ja, es scheint so, nicht wahr? Ich habe es so nicht geplant, aber schon als ich ein Kind war, gab es so viel in der asiatischen Kultur, das mich einfach angezogen hat. Ich habe Kung Fu-Filme angeschaut und Samurai-Filme, ich liebe die Küche und interessiere mich für Konfuzius, Zen und so weiter.

In „47 Ronin“ spielen Sie den Außenseiter Kai. Warum wollten Sie die Rolle spielen?

Reeves: Was mich bei Kai fasziniert hat, sind sein Leid und seine Liebe. Er wurde von seiner Mutter verlassen, kennt seinen Vater nicht und wird dann von diesen mysteriösen Mönchen aufgezogen, zu denen er nicht gehören will. Er flieht, wird aufgenommen und verliebt sich in die Prinzessin. Er muss immer kämpfen, dabei ist er ein ehrenhafter Typ, der die Menschen respektiert, auch wenn sie auf ihn herabschauen. Er hat viel Mitgefühl und diese unmögliche Liebe, für die er kämpfen muss. Da gab es viel zu spielen und nachzudenken.

Warum haben Sie sich so lange rargemacht?

Reeves: Das weiß ich auch nicht genau. Es ist wohl eine Kombination aus dem richtigen Material und daraus, dass das Studio nicht wirklich Projekte für mich hatte. Außerdem war ich anderthalb Jahre verschwunden, um „Man of Tai Chi“ in China zu drehen.

Sie haben für „47 Ronin“ mit japanischen Schauspielern zusammengearbeitet. Wie war das und wie haben Sie kommuniziert?

Reeves: Durch Übersetzer und auf Englisch — und außerdem durch die Performance. Die Schauspielerei ist so etwas wie eine universelle Sprache. Der größte Unterschied war tatsächlich das Mittagessen. Ich wurde zwar akzeptiert, sprach aber kein Japanisch und war darum schon irgendwie ein Außenseiter.

Wird es schwieriger, Action-Szenen zu spielen, wenn man fast 50 Jahre alt ist?

Reeves: Nein, denn was man an Energie verliert, gewinnt man an Handwerk und Effektivität.

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