Jason Statham in „Parker“: Rechne mit deinen Feinden ab!

Jennifer Lopez ist in „Parker“ als Mauerblümchen unterfordert.

Düsseldorf. Jason Statham ist kein Mann der großen Experimente. Seit seinem ersten Auftritt in „Bube, Dame, König, Gras“ hat sich der britische Schauspieler in seinem coolen Image häuslich eingerichtet. Rasierter Schädel, Dreitagebart, durchtrainierter Körper und ein sexy Stirnrunzeln, das ein wenig zu sehr an Bruce Willis erinnert, gehören zur Grundausstattung seiner Figuren.

Hinzu kommt nicht nur die mit allerlei Kampfkunst verteidigte Unkaputtbarkeit, sondern auch eine gewisse Unerreichbarkeit für das weibliche Geschlecht. Das gilt auch für Jennifer Lopez, die sich in „Parker“ aus der Elternzeit zurückmeldet und als Stathams dekorativer Co-Star eine schmerzhafte Zurückstufung erfährt.

Der Film basiert auf dem Roman „Flashfire“ von Donald E. Westlake, der mit dem Dieb Parker in den 60er Jahren eine Krimi-Ikone erschaffen hat, die einem einfachen Ehrenkodex folgt: Stiehl niemals von den Armen, töte nur, wenn es sich nicht zu vermeiden ist, und rechne immer mit deinen Feinden ab.

Diese Regeln bieten genug Treibstoff für einen Rachefeldzug, der in Gang gesetzt wird, als Parker nach einem Coup von den Komplizen um seinen Anteil geprellt und halbtot am Straßenrand liegengelassen wird. Nach seiner Genesung macht sich der Mann an die Wiederherstellung der kriminellen Ordnung und reist ins sonnige Palm Beach, wo die alte Gang einen Juwelenraub plant.

Dort nimmt er getarnt als texanischer Investor die Hilfe der Immobilienmaklerin Leslie (Jennifer Lopez) in Anspruch, die mit einer gescheiterten Ehe gründlich in die finanzielle Pleite geraten ist und sich Parker als Komplizin anbietet.

Das angestrebte Knistern zwischen dem coolen Helden und seiner schicken Mitarbeiterin will sich allerdings nicht einstellen, da Lopez in dieser Mauerblümchen-Rolle sichtlich an Unterforderung leidet, während Statham in bewährter Qualität tut, was er immer tut.

Abgesehen von einer famosen Eröffnungssequenz fehlt „Parker“ die Dynamik, mit der er sich als bloßer Actionfilm etablieren könnte. Stattdessen versucht Hackford vergeblich die Atmosphäre eines modernen „Film Noir“ zu beschwören, wozu jedoch weder die Gestaltung der wenig geheimnisvollen Figuren noch der recht unelegante Inszenierungsstil passen wollen.

WZ-Wertung: Drei von fünf Punkten

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