Filmball in München: Eine rauschende Ballnacht

München (dpa) - Schon klar, die Zeiten von Exzess und Weltstars beim Deutschen Filmball sind lange vorbei. Niemand trinkt mehr Champagner aus einem Damenschuh wie einst Bernd Eichinger.

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Internationale Promis kommen in diesem Jahr auch nicht nach München. Einer zieht am Samstag trotzdem alle Blicke auf sich: „Fack ju Göhte“-Star Elyas M'Barek.

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Früher liefen hier noch Romy Schneider, Sylvester Stallone, Gert Fröbe oder Roger Moore über den roten Teppich. 2015 kam immerhin noch Oscarpreisträger Oliver Stone („Platoon“). In diesem Jahr bleibt die deutsche Filmbranche unter sich. Ein Klassentreffen. Die Stimmung ist trotzdem ausgezeichnet. Kein Wunder, nach einem Filmjahr wie 2015.

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Neun deutsche Filme lockten jeweils mehr als eine Million Besucher an. „Fack ju Göhte 2“ sahen mehr als sieben Millionen Menschen. „Das kann man glaube ich auch ordentlich feiern“, sagt Bayerns Medienministerin Ilse Aigner (CSU) zur Eröffnung des Abends und wünscht eine „eine rauschende Ballnacht“. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hatte sich im vergangenen Jahr gleiches gewünscht.

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Gekommen sind sie alle zu dieser rauschenden Ballnacht: Veronica Ferres und Alexandra Neldel, Moritz Bleibtreu und Sophia Thomalla, Sibel Kekilli und Uschi Glas sowieso.

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Produzent Martin Krug war 2000 das erste Mal hier. Und weiß, was sich geändert hat: „Früher hat man sich noch richtig auf dem Tisch zurichten können, vielleicht ein bisschen rumtanzen und Spaß haben. Das kannst du heute nicht mehr“, sagte der 46-Jährige auf dem roten Teppich. Wegen des Internets seien die Leute vorsichtiger geworden - er selbst allerdings nicht. „Mich hindert gar nichts am Tischetanzen und Jägermeister trinken werde ich auch wieder - wie jedes Jahr.“ Seine Ex-Frau Veronica Ferres indes blieb bei Kaffee und Wasser.

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Ballkönig ist sowieso ein anderer: Elyas M'Barek - schwarzer Anzug, weißes Hemd, schwarze Fliege. Der Frauenschwarm spart sich zwar den Gang über den roten Teppich, wird zusammen mit seiner Freundin im Ballsaal aber stundenlang von den Fotografen belagert.

Die Tanzfläche ist da schon längst gut gefüllt. Edmund Stoiber (CSU) führt Ilse Aigner übers Parkett, Oliver Hirschbiegel tanzt mit Katja Eichinger. Am Roulettetisch zugunsten der Filmkünstlernothilfe werden die Jetons über das grüne Tuch geschoben, um Mitternacht gibt es das traditionelle Weißwurstessen.

Ob 2016 genauso erfolgreich wird, wie das Vorjahr? „Es kann nur dann ähnlich gut werden, wenn die Summe der Filme größer ist“, sagt Gastgeber und Präsident der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft, Alfred Holighaus. Es müsse mehr Filme geben, die eine oder zwei Millionen Zuschauer anziehen. „Wir brauchen nicht nur die Hochhäuser, wir brauchen auch das Fundament.“ Riesenerfolge wie „Fack ju Göhte“ und „Honig im Kopf“ sehe er für 2016 nicht.

Derlei Gedanken machen sich die Filmball-Gäste allerdings eher nicht. Veronica Ferres spricht von einem Abend der Heiterkeit. Ilse Aigners Wunsch wird erhört. Es ist mal wieder eine rauschende Ballnacht. Auf dem Tisch hat man Martin Krug allerdings nicht mehr tanzen sehen.

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