Duden: Lexikon der Lieblingswörter

Vom „Fräulein“ bis zur „Zuversicht“: Prominente sinnieren über Wörter, die für sie wichtig sind oder über die sie sich freuen.

Mannheim. Prominente Menschen haben der Mannheimer Dudenredaktion ihre Lieblingswörter verraten. In einem neuen Duden erzählen 100 Prominente, welches Wort ihnen am besten gefällt und welche Geschichte sie damit verbinden.

Auf 128 Seiten geht es mal nachdenklich, auch persönlich, oft interessant und hin und wieder einfach nur banal-komisch zu. Das Buch erscheint im Gedenken an Konrad Duden, der am 1. August vor 100 Jahren starb.

Schauspielerin Iris Berben — „Fräulein“

An dieses Wort hat die Schauspielerin nur schöne Erinnerungen. Der erste Brief ins Internat an „Fräulein . . .“, im Restaurant das „Fräulein“ rufen zu dürfen, oder wie zuverlässig „Fräulein vom Amt“ geklungen habe, sagt Berben. Im Zuge der Emanzipation sei das Wort allerdings leider „entsorgt“ worden.

Fußballbundestrainer Joachim Löw — „höchste Konzentration“

Dem Bundestrainer geht es im modernen Fußball neben den Beinen vor allem um den Kopf. Für den Erfolg des Teams, erklärt Löw, sei „das Mentale“ von größter Bedeutung. In jeder Spielsituation, in jeder Sekunde sei die „höchste Konzentration“ wichtig — nicht nur Taktik und Talent.

Familienministerin Kristina Schröder (CDU) — „Fantasie“

Weil die „Sehnsucht“ als persönliches Lieblingswort schon an die Moderatorin des ZDF-Morgenmagazins, Dunja Hayali, vergeben war, entschied sich die Familienministerin für die „Fantasie“. Fantasie habe sie immer begleitet, so Schröder. Fantasie sei der Anfang aller Ideen und der erste Schritt zur Weiterentwicklung.

Bischof Kardinal Karl Lehmann — „Zuversicht“

Zwischen „Denken“ und „Glauben“ ist für Kardinal Karl Lehmann die „Zuversicht“ ein Schlüsselwort. In jedem Glückwunsch, den der Mainzer Bischof überbringt, fehle nie der Wunsch um „Zuversicht aus der Kraft des Glaubens für alle Tage“. Damit verbinde er Gewissheit, Vertrauen und einen festen „Glauben“.

Sänger Xavier Naidoo — „Wortschatz“

Den Sänger Xavier Naidoo hat das Wort „Wortschatz“ besonders beeindruckt. Darin steckt für ihn viel Wahrheit. Es sei ein Beispiel für die Magie der deutschen Sprache, wenn zwei Hauptwörter zusammengesetzt würden: „Ich forsche weiter.“

Schauspieler und Bestsellerautor Joachim Fuchsberger — „Unabhängigkeit“

Lange hat Buchautor Joachim Fuchsberger („Altwerden ist nichts für Feiglinge“) über sein Lieblingswort nachgedacht. Schließlich hat er sich für die „Unabhängigkeit“ entschieden, weil diese die Voraussetzung für Ausgeglichenheit sei.

Komödiantin Cordula Stratmann — „mitneffen“

Für Komödiantin Cordula Stratmann hat das Wort „mitneffen“ große Bedeutung. Wer etwas keinesfalls, also unter keinen Umständen wolle, der bediene sich des Wortes „mitnichten“. Wolle jemand etwas „auf jeden Fall“ und bekunde dies mit „Jawohl!“, stehe ihm der Begriff „mitneffen“ zur Verfügung. Stratmann muss den Gag aber wohl noch ziemlich oft erzählen, bis das Wort in den Duden aufgenommen wird.

Ski-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch — „Eierschalensollbruchstellenverursacher“

Die Ski-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch ist vom „Eierschalensollbruchstellenverursacher“, der auch besser bekannt ist als Eierköpfer, nicht nur überrascht als „so langes Wort“. Sie hat diesen oft selbst in Gebrauch, weil das Frühstück die wichtigste Mahlzeit am Tag sei.

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