Vom goldenen Zweig zur gezwirbelten Lola

Der Deutsche Filmpreis wird 60 Jahre alt.

Berlin. Die Lola ist nicht der Oscar. Aber die kleine deutsche Schwester des US-Filmpreises bringt dennoch einmal im Jahr Glamour auf den roten Teppich. Zum 60. Mal wird am Freitag in Berlin der Deutsche Filmpreis verliehen.

Anders als ihre US-Kollegen nehmen die Filmkünstler hierzulande außer der Lola-Statuette auch Geld mit: Der Filmpreis ist mit insgesamt knapp 2,9 Millionen Euro die höchstdotierte Kulturauszeichnung Deutschlands.

Im Jubiläumsjahr geht das Drama "Das weiße Band" des Österreichers Michael Haneke mit 13 Nominierungen als Favorit ins Rennen. Chancen auf den Preis als bester Film haben auch "Die Fremde" von Feo Aladag, "Sturm" von Hans-Christian Schmid, "Alle Anderen" von Maren Ade, "Soul Kitchen" von Fatih Akin und "Wüstenblume" von Sherry Hormann.

Als beste Schauspieler nominiert sind Corinna Harfouch, Sibel Kekilli, Susanne Lothar, Burghart Klaußner, Devid Striesow und Henry Hübchen. Die hochschwangere Barbara Schöneberger moderiert die Gala.

Bei der ersten Filmpreis-Gala im Jahr 1951 gewann die Erich- Kästner-Verfilmung "Das doppelte Lottchen" alle Hauptpreise. Ende der 50er Jahre wurden Götz George und Mario Adorf noch als beste Nachwuchsschauspieler geehrt. Kategorien und Preise wandelten sich stetig: In den 50er Jahren gab es Silberne Becher, den Goldenen Leuchter und die Vase mit goldenem Zweig.

Es gab den "besten Problemfilm" und den "Film mit besonders staatspolitischem Gehalt". Bis 1998 wurden Filmbänder in Gold und Silber vergeben. Den ersten Deutschen Filmpreis bekam 1999 Tom Tykwers "Lola rennt". Seit 2001 heißt die gezwirbelte Statuette Lola.

Die Gelder für den Deutschen Filmpreis kommen bis heute vom Bund. Seit 2004 entscheiden die mehr als 1100 Mitglieder der Deutschen Filmakademie über die Gewinner - neue Präsidenten sind die Schauspieler Iris Berben und Bruno Ganz.

Die ARD strahlt die Gala am Freitag ab 21.45 Uhr aus.

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