Komödie „Der Vorname“ in Hamburg gefeiert

Hamburg (dpa) - Fünf Freunde treffen sich zu einem gemütlichen Abend mit marokkanischem Buffet. Doch als ein Vater in spe verkündet, seinen Sohn Adolphe nennen zu wollen, läuft das fröhliche Beisammensein völlig aus dem Ruder.

Die französische Komödie „Der Vorname oder Zu Gast bei guten Freunden“ hat am Sonntagabend im Hamburger Schauspielhaus eine umjubelte deutsche Erstaufführung gefeiert. Das Theaterstück der erfolgreichen Drehbuchautoren Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière, das auch schon im Kino zu sehen war, ist in Paris längst ein Renner. Jetzt erobert die Gesellschaftskomödie auch die deutschen Bühnen.

Mit seiner Namensankündigung bringt der dominante Vincent (Markus John) seinen Schwager, Literaturprofessor Pierre (Stephan Schad), zur Weißglut. „Das ist ein faschistischer Akt, Diskussion beendet“, schreit er so laut, dass die Kinder fast wach werden. Doch als Vincent das Chaos, das er angerichtet hat, wieder ordnen will, ist es zu spät. Längst liegen die Nerven bei allen blank und lange zurückgehaltene Wahrheiten kommen ans Licht. So verkündet Vincents schwangere Frau Anna (Katja Danowski), dass sie die Namen von Pierres Kindern Adonas und Athena noch nie leiden konnte, der stille Freund Claude (Janning Kahnert) wird als vermeintlich schwul geoutet und Pierres frustrierte Frau Elisabeth (Ute Hannig) sagt ihrem Mann endlich mal die Meinung.

Am Ende der knapp zweistündigen, flotten Inszenierung von Christian Brey liegt nicht nur das marokkanische Buffet in Scherben, auch die Freunde stehen vor den Trümmern ihrer Beziehungen. Als Zuschauer fragt man sich, wie die Protagonisten so weiterleben können, doch im Epilog wird mitgeteilt, dass sie sich sogar auf einen Vornamen für das Baby einigen konnten.

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