Interview: „Meine Bücher sind kein Kitsch“

Der Bestseller-Autor Nicholas Sparks erklärt die wahren Gefühle in seinen Romanen und was Drehbuchschreiben so leicht macht.

Mr. Sparks, wie waren Ihre Erfahrungen an den Sets der beiden aktuellen Verfilmungen?

Sparks: Ich habe an beiden Drehorten eine wunderbare Zeit verbracht, schon deshalb, weil ich zwei sehr unterschiedlichen Regisseuren bei ihrer Arbeit zuschauen durfte. Und ich erinnere mich an viele Augenblicke, in denen ich gedacht habe, in was für guten Händen sich meine Arbeit befindet.

Beide Regisseure stammen aus Europa, das ist für Geschichten wie die meinen von Vorteil, glaube ich. Europäer neigen zu einer besonderen Sensibilität im Umgang mit solchen Stoffen. Sie verfallen nicht ins Melodramatische, aber sie haben kein Problem damit, Emotionen auf die Leinwand zu bringen.

Sparks: Die Kunst des Dramas besteht darin, authentische Emotionen hervorzurufen. Vielleicht lachst oder weinst Du in beiden Fällen. Aber nur wenn die Gefühlsebene einer Geschichte wirklich aufrichtig ist, wird sich ein Leser lange an sie erinnern.

Das ist der Grund dafür, warum die Leute immer noch an "Wie an einem einzigen Tag" oder "Weit wie das Meer" denken. In meinen Romanen verändert sich die Gemütslage auch abhängig von der Szene und den Charakteren. Kitschige Romane neigen dazu, denselben hoheitsvollen Ton in der gesamten Geschichte beizubehalten. Meine Romane tun das nicht.

Sparks: Es war nicht so schwierig. Am Anfang stand die Geschichte. Danach musste ich die Strukturen eines Drehbuchs erlernen, was absolut nicht schwierig war. Und dann sollte ich natürlich etwas Gutes aufs Papier bekommen. Falls es die Leute interessiert: Drehbücher sind viel einfacher als Romane.

Sie sind kürzer, du kannst gleich zum Punkt kommen, und du legst viel vom "Endprodukt” ins Ermessen des Schauspielers oder des Regisseurs. Bei einem Roman ist der Autor ganz allein der Schreiber, der Regisseur und der Schauspieler.

Sparks: Miley ist intelligent, charmant, leidenschaftlich und energiegeladen. Es war wundervoll, mit ihr an diesem Projekt zu arbeiten.

Sparks: Nein, das tue ich nie. Auch heute weiß ich noch nicht, welche Romane den Weg auf die große Leinwand finden werden. Also habe ich immer nur den Roman im Hinterkopf.

Sparks: Selbstverständlich. In jedem Roman erzählen die Autoren von Dingen, die sie kennen. In "Das Leuchten der Stille” wurde die Hauptfigur von meinem Cousin Todd Vance inspiriert. Er war in der Armee, diente in einer Brigade aus Fort Lewis und kam als einer der Ersten in den Irak. In "Mit Dir an meiner Seite”, wurde die Figur des Will durch meinen ältesten Sohn Miles inspiriert, während Jonah von meinem Sohn Landon angeregt wurde.

Sparks: Es spielt keine Rolle. Beide Versionen der Geschichte werden gut sein, dafür garantiere ich persönlich. Romane und Filme sind unterschiedliche Medien. Einem Menschen kann beides gefallen, egal in welcher Reihenfolge.

Sparks: Nein. Aber weil ich Geschichten schreibe, die den gesamten Bereich der menschlichen Emotionen ausloten, wird die Traurigkeit immer irgendwo Teil der Story sein.

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