Hasko Weber: Politischer Anspruch ans Nationaltheater

Weimar (dpa) - Der künftige Intendant des Deutschen Nationaltheaters (DNT) in Weimar, Hasko Weber, setzt auch in der Wiege der deutschen Klassik auf politisch engagiertes Theater. „Es ist wichtig auch für Weimar, dass man zu einer Haltung findet als Haus“, sagte er am Montag bei seiner Vorstellung im DNT.

Der Aufsichtsrat des Theaters hatte sich am Sonntag einstimmig für den 48-Jährigen als neuen Intendanten entschieden. Weber machte seit 2005 als Leiter des Stuttgarter Schauspiels Furore. „Das ist ein sehr freies Gefühl“, kommentierte er die neue Aufgabe. Bevor Weber seine Akzente setzen kann, ist die Intendanz am DNT allerdings ein Jahr vakant.

Denn Weber soll die Leitung erst Mitte 2013 übernehmen. Bis dahin läuft sein Vertrag in Stuttgart. Sein Vorgänger in Weimar, Stephan Märki, wechselt aber schon zum Sommer dieses Jahres nach Bern. In der Zeit dazwischen solle DNT-Geschäftsführer Thomas Schmidt die Fäden in der Hand halten, kündigte der Thüringer Kulturminister und DNT-Aufsichtsratsvorsitzende Christoph Matschie (SPD) an. Weber versprach allerdings, in der Übergangszeit bereits im Haus präsent zu sein.

Zu konkreten Plänen für seine Intendanz äußerte Weber sich zurückhaltend. „Ich vertage die Antwort“, sagte der 48-Jährige. Zunächst wolle er den Kontakt zum Ensemble suchen. Als eine Herausforderung nannte er die Balance zwischen der Klassik-Tradition des DNT und zeitgenössischen Impulsen.

Der gebürtige Dresdner betonte, sein Wechsel nach Weimar sei langfristig angelegt. „Ich möchte hier ankommen“, sagte er. Laut Matschie will der Aufsichtsrat Weber für fünf Jahre verpflichten. Die Vertragsverhandlungen stehen noch aus.

Einer gemeinsamen Theaterholding für die Häuser in Erfurt und Weimar, wie Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) sie ins Gespräch gebracht hatte, erteilte der 48-Jährige eine Absage. „Das ist nicht die Voraussetzung, unter der ich hier antrete.“

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