Gott versus Darwin: Musical „Die Erschaffung der Welt“

Essen (dpa) - Woher kommen wir, was ist der Sinn des Lebens und wieso wollte Gott eigentlich nicht, dass Adam in den Apfel beißt? Mit einem Augenzwinkern behandelt das Musical „Die Erschaffung der Welt“ die großen Fragen der Menschheit.

Das Schauspiel Essen zeigte am Samstag die Uraufführung der Inszenierung von Regisseurin Caroline Stolz. Dreh- und Angelpunkt des Stücks ist ein Streit zwischen zwei Schwergewichten: Der Begründer der Evolutionstheorie, Charles Darwin (Jan Pröhl), legt sich mit niemand Geringerem als Gott (Tom Gerber) an. Der ist in Schöpferlaune und erfindet Raum und Zeit, Aminosäuren, Pflanzen und Tiere. „Ach, ist mir heut' schöpferisch zumute“, singt der langhaarige Herrgott im weißen Anzug und blau glitzernden Showmaster-Jackett.

Als er gerade beim Neandertaler angekommen ist, taucht Darwin auf und macht Gott seine Schöpfung mies. Die Entwicklung des Menschen könne man von der Amöbe bis zu Goethe mit der Evolutionstheorie erklären. „Ich habe sie erschaffen“, empört sich Gott. „Blabla, wir stammen von den Affen“, kontert Darwin. Das will Gott nicht auf sich sitzen lassen und schafft Adam (Stefan Diekmann) nach seinem Ebenbild - aber damit fangen seine Probleme erst an.

Die Inszenierung besticht durch die schlagfertigen Texte aus der Feder von Thomas Gsella. Der gebürtige Essener war früher Chefredakteur der Satirezeitschrift „Titanic“. Die kurzweilige Musik stammt von Stephan Kanyar, der auch am Klavier saß. Das Buch kommt von Maren Scheel. Große Detailverliebtheit und Kreativität machen das Bühnenbild und die Kostüme zu einem Hingucker. Das Stück ist bis Ende Februar zu sehen.

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