Festspiel-Premiere: „Krabat“ als Familienstück

Bad Hersfeld (dpa) - Das Bühnenstück „Krabat“ ist am Dienstagabend als fantasie- und einfallsreiches Familientheater bei den 66. Bad Hersfelder Festspielen aufgeführt worden. Die Vorlage stammt von Otfried Preußler und seinem preisgekrönten Jugendbuch, es wurde von Joern Hinkel neu inszeniert.

Festspiel-Premiere: „Krabat“ als Familienstück
Foto: dpa

Der Regisseur bot dem Premierenpublikum in der Stiftsruine eine gelungene und berührende Aufführung, die von den 1100 Zuschauern viel Applaus bekam.

Die Hauptrolle des Waisenjungen Krabat spielte Anton Rubtsov überzeugend. Die tragende Rolle des mit dunklen Mächten im Bunde stehenden Müllers und Meisters bekleidete Robert Joseph Bartl bravourös. Der aus dem Münchner „Tatort“-Krimi bekannte Schauspieler bot mit changierendem Spiel eine überragende Leistung. Mal zeigte er für seine Schüler väterliche Fürsorge, mal verächtliche Härte.

Ergänzt wurden die Bühnenprofis von mehr als jungen 100 Laien, darunter auch Flüchtlingen. Mit dem Einbinden des Nachwuchses will Hinkel Theaterbegeisterung bei den Jugendlichen wecken.

Hinkel sieht in dem 1971 erschienenen Roman Parallelen zur Gegenwart: „Bei erneutem Lesen von Krabat war ich fasziniert davon, wie sehr mich die Methoden des „Meisters“ an die Gehirnwäsche religiöser oder politischer Fanatiker von heute erinnern.“ Ihn beeindrucke „wie genau Otfried Preußler das allmähliche Abgleiten in die Abhängigkeit zu einem Anführer schildert“.

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