„Die drei Musketiere“ feiern Premiere in Hamburg

Hamburg (dpa) - Atemberaubende Fechtszenen, mittelalterliche Bänkellieder und parodistische Tanzeinlagen: „Die drei Musketiere“ nach dem Roman von Alexandre Dumas haben am Donnerstagabend eine umjubelte Premiere im Thalia im Zelt in der Hamburger Hafencity gefeiert.

„Die drei Musketiere“ feiern Premiere in Hamburg
Foto: dpa

Peter Jordan, langjähriges Mitglied im Thalia-Ensemble, brachte zusammen mit Leonhard Koppelmann das Mantel- und Degenabenteuer in einer Fassung von Jérome Savary auf die Bühne.

Dabei drehen die Regisseure alle Rollenklischees um, lassen die Musketiere als Frauen und die verräterische Lady de Winter als Mann auftreten. Für ihr unterhaltsames Spektakel, das alle Theatermittel ausschöpft, spendete das Premierenpublikum begeisterten Applaus.

Als D'Artagnan erobert Marie Löcker die Herzen der Zuschauer, ihr zur Seite stehen die Musketiere Athos (Annika Meier), Aramis (Maria Magdalena Wardzinska) und Porthos (Christina Geiße). Angeleitet von Fechtmeister Klaus Figge liefern sie sich rund um ein hölzernes Podest in der Mitte der Bühne (Ute Radler) spektakuläre Fechtszenen mit den Garden des Kardinals und versuchen, den drohenden Krieg zwischen Frankreich und England mit allen Mitteln zu verhindern. Insgesamt schlüpfen elf Schauspieler in rund 60 Rollen - und vergessen dabei nie die ironische Distanz zu dem Klassiker.

Als alte Bäuerin, Kardinal Richelieu und Buckingham glänzt Victoria Trauttmansdorff und bringt die Zuschauer mit ihren komödiantischen Einlagen immer wieder zum Lachen („Die gehen mir so auf die Nerven, die Franzosen.“) Aber auch Tilo Werner überzeugt als Bänkelsänger, Rochefort und Königin Anna im ausladenden Reifrock - die opulenten und fantasievollen Kostüme hat Michael Sieberock-Serafimowitsch geschaffen.

Den Part der listigen Lady de Winter übernimmt Sebastian Zimmler betont abgebrüht im bodenlangen weinroten Kleid mit enger Corsage. Ergänzt werden die Spielszenen von stimmigen Gesangseinlagen (Musik: Mark Badur), die von mittelalterlichen Bänkelliedern über spanische Gassenhauer bis Rock und Pop reichen.

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