Rowling spendet nach Pseudonym-Verrat Krimi-Tantiemen

London (dpa) - Die Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling spendet nach dem Verrat ihres Pseudonyms ihre Entschädigung sowie einen Großteil des Verdienstes aus dem Buch an eine Hilfsorganisation für Soldaten.

Ein Gericht in London entschied am Mittwoch, dass die Anwaltskanzlei, die für den Geheimnisverrat verantwortlich war, wie von Rowling gewünscht eine „große Summe“ an The Soldiers' Charity zahlen muss. Außerdem gab Rowling bekannt, dass die weltweit eingenommenen Tantiemen für den Krimi für drei Jahre an die Hilfsorganisation gehen sollen, mit Start 14. Juli 2013 - dem Tag, an dem ihr Geheimnis herauskam und die Verkäufe des Buches nach oben schnellten.

Die 47 Jahre alte Rowling hatte das Buch über einen Soldaten, der zum Detektiv wird, unter dem erfundenen Namen Robert Galbraith bereits im April herausgebracht. Sie plante, in der Reihe weitere Bücher heimlich zu veröffentlichen. In Galbraiths fiktiver Biografie stand ebenfalls, dass er einst für das Militär gearbeitet habe. Nach den Erfolgen der siebenteiligen Reihe über den Zauberschüler Harry Potter hatte Rowling immer wieder betont, sie träume davon, unter Pseudonym und ohne Druck von Kritikern zu schreiben.

Herausgekommen war ihr Geheimnis, weil ein Mitarbeiter einer großen Medien-Anwaltskanzlei, die für Rowling arbeitet, der besten Freundin seiner Frau davon erzählt hatte. Diese hatte darüber beim Interdienst Twitter geschrieben. Die „Sunday Times“ kam schließlich der Wahrheit auf die Spur. Rowling reagierte wütend und enttäuscht.

Rowling erklärte, sie habe sich für die Spende entschieden, weil das Schreiben über einen Veteranen ihr noch mehr Respekt vor Ex-Soldaten gegeben habe. Diese und ihre Familien bräuchten dringend Unterstützung. „Ich wollte von Anfang an Geld aus den Tantiemen Roberts an The Soldiers' Charity spenden, aber ich hatte nicht erwartet, dass er drei Monate nach der Veröffentlichung auf der Bestseller-Liste stehen würde - ich hätte nie damit gerechnet, dass er es jemals darauf schaffen würde.“

In Deutschland hatte sich der Münchner Blanvalet Verlag die Rechte gesichert, bevor sich Rowling als die Autorin herausstellte. Unter dem Titel „Der Ruf des Kuckucks“ soll das Buch nun möglichst schnell auf Deutsch erscheinen.

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