Roman: Coco Chanel & Igor Strawinsky - Liaison aus Mode und Musik

Eine Liebesgeschichte feiert Coco Chanel und Igor Strawinsky.

Paris. Es hat sie wirklich gegeben, diese Affäre zwischen Igor Strawinsky und Coco Chanel. Das haben Vertraute der französischen Modeschöpferin und des russischen Komponisten bezeugt. Die wenigsten wussten davon, die Beziehung blieb sehr diskret. Der Autor Chris Greenhalgh sah aber ein Foto des Paares, erforschte Leben und Epoche - und schrieb mit "Coco Chanel & Igor Strawinsky" eine Liebesgeschichte, wie es sie gegeben haben könnte.

Das Schicksal führt zwei Menschen sehr unterschiedlicher Herkunft und Art zusammen. Strawinsky wird im zaristischen Russland als Sohn eines Opernsängers geboren, Gabrielle Coco Chanel wächst als uneheliches Kind in einem Waisenhaus auf. Ihr Weg nach oben ist mit Liebhabern gepflastert. Er heiratet eine Cousine und hat vier Kinder.

Als Coco und Igor 1920 bei einem Empfang zusammentreffen, ist sie reich und berühmt. Er lebt seit der Oktoberrevolution verarmt im Exil. Coco bietet Igor und seiner Familie in ihrer Villa bei Paris eine Bleibe.

Die Mode- und die Musik-Ikone eint eine Leidenschaft: etwas Neues zu entdecken. Chanel revolutioniert die Frauenmode. Strawinsky verachtet die Rhythmen und Melodien der bisherigen klassischen Musik als zäh und klebrig. Die gemeinsame kreative Leidenschaft entfacht eine heiße sexuelle Beziehung, die allerdings nur einen Sommer dauert. Denn ihre Unterschiede holen die beiden ein. Strawinsky kann sich nicht aus den Konventionen seines Alltagslebens befreien. Chanel wiederum möchte nicht hinter der Musik und Ehefrau Jekaterina die dritte Geige spielen.

War es wirklich so? Vielleicht - vielleicht auch nicht. Das macht den eigenartigen Reiz des Romans aus, der nüchtern und reportagehaft abgefasst ist und trotzdem vor Emotionen pulsiert. Die Verfilmung kommt am 15.April in die Kinos.

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