Entenhausener Comiczeichner Vicar gestorben

Santiago de Chile/Berlin (dpa) - Der chilenische „Donald Duck“-Zeichner Vicar ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 77 Jahren in Santiago de Chile, wie der Egmont Ehapa Verlag am Donnerstag in Berlin mitteilte.

Vicar oder Victor José Arriagada Rios, wie der Zeichner eigentlich hieß, sei mit mehr als 10 000 Seiten der produktivste Zeichner Entenhausens gewesen. „Entenhausen trägt Trauer! Mit Vicar ist mein persönlicher Lieblingszeichner gegangen. Er hat meinen Donald und mein Entenhausen geprägt“, erklärte „Micky Maus“-Chefredakteur Peter Höpfner. In den 70er Jahren begann Vicar, die ersten Geschichten für den Egmont Konzern zu zeichnen. Den Großteil seiner kreativen Schaffenskraft habe Vicar dem Erpel Donald Duck gewidmet.

Vicar hatte in Chile in den 50er Jahren angefangen Comics für die Zeitung „El Mercurio“ zu zeichnen. Später zog er nach Barcelona und arbeitete zehn Jahre lang für spanische Zeitungen, bis er „Donald Duck“ für den deutschsprachigen und den skandinavischen Markt übernahm. Carl Barks, der Erfinder „Donald Ducks“, nannte ihn den besten Zeichner der populären Comic-Figur, nach Angaben der chilenischen Zeitung „La Tercera“. Im Jahr 2007 wurde Vicar eingeladen, an einer internationalen Ehrung des „Asterix“-Zeichners Albert Uderzo teilzunehmen, um „Donald Duck“ in die Gallier-Welt reisen zu lassen.

Bis zuletzt zeichnete Vicar weiter, selbst im Krankenbett im Hospital Dávila in Santiago de Chile, wo er wegen Leukämie behandelt wurde. Bei jeder Einlieferung bat er um sein Zeichnerbrett und entwarf neue Comic-Szenen seiner Lieblingsfiguren, hieß es in „La Tercera“.

Als besondere Stärke Vicars galt nach Angaben des Verlages seine Fähigkeit, den Lesern vom ersten Bild an das Gefühl zu vermitteln, sie wären tatsächlich in Entenhausen. Er erfand außerdem zahlreiche Nebencharaktere für das Micky-Maus-Universum.

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