Buchhandel: Ehrung für Grossmann

Der Friedenspreis geht an israelischen Literaten.

Berlin. Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht in diesem Jahr an den israelischen Schriftsteller und Journalisten David Grossman. Der 56-Jährige wird für seinen aktiven Einsatz zur Aussöhnung zwischen Israelis und Palästinensern geehrt, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Donnerstag mitteilte.

"Seine Bücher zeigen, dass die Spirale von Gewalt, Hass und Vertreibung im Nahen Osten nur durch Zuhören, Zurückhaltung und die Kraft des Wortes beendet werden kann", heißt es in der Begründung des Preises, der am Ende der Frankfurter Buchmesse in der Paulskirche verliehen wird.

In seinem Hauptwerk "Eine Frau flieht vor einer Nachricht" zeige Grossman die Bedeutung der Sprache für die Suche nach Identität und warne vor ihrer Militarisierung. "So bietet er inmitten einer Realität von Willkür, Zwang und Entfremdung Auswege aus dem jetzigen Zustand."

Im zweiten Libanon-Krieg 2006 wurde Grossmanns Sohn Uri von einer Rakete der Hisbollah getötet. Danach setzte sich der Schriftsteller jedoch weiter für eine friedliche Lösung des Konflikts ein. 1988 war er als Journalist fristlos entlassen worden. Er hatte sich geweigert, seine Berichte zensieren zu lassen, in denen erwähnt wird, dass Jassir Arafat erstmals indirekt von einem Existenzrecht Israels sprach.

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