Pressefoto des Jahres gekürt

Amsterdam (dpa) - Eine Momentaufnahme des „Arabischen Frühlings“ aus dem Jemen ist zum Pressefoto des Jahres 2011 gekürt worden.

Das Bild des spanischen Fotografen Samuel Aranda zeigt eine Frau in Vollschleier, die in einer Moschee in Sanaa einen verletzten Verwandten im Arm hält, wie die internationale Jury des 55. World Press Photo Contest am Freitag in Amsterdam mitteilte. Das Foto entstand am 15. Oktober 2011 während der Massenproteste gegen den inzwischen abgetretenen Herrscher Ali Abdullah Salih. Sicherheitskräfte hatten damals auf Demonstranten geschossen und mehrere von ihnen getötet. Das Gotteshaus wurde zum Lazarett.

Die von „The New York Times“ veröffentlichte Aufnahme stehe für den „Arabischen Frühling“ und somit für die Demokratiebewegung in der Region insgesamt, befand die Jury. Das Siegerbild zeige einen ergreifenden und emotionalen Augenblick eines Ereignisses, das sich weiterentwickele, sagte Jury-Präsident Aidan Sullivan von der Bildagentur Getty Images. „Wir werden möglicherweise nie wissen, wer die Frau ist, die einen Angehörigen im Arm wiegt. Beide sind aber ein lebendiges Bild jener gewöhnlichen Menschen, die mit ihrem Mut dazu beigetragen haben, ein wichtiges Kapitel in der Geschichte des Mittleren Ostens aufzuschlagen.“

Der World Press Photo Contest ist der renommierteste Pressefoto- Wettbewerb der Welt. Für diese Ausgabe hatten sich mehr als 5000 Fotografen aus 124 Ländern beworben. Sieger Aranda erhält ein Preisgeld von 10 000 Euro sowie eine Kamera samt Ausrüstung. Der 1979 bei Barcelona geborene Fotograf arbeitet unter anderem für die Zeitung „La Vanguardia“. Die Jury bestand aus 19 Mitgliedern, darunter auch eine Vertreterin der Nachrichtenagentur dpa.

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