Miss Germany 2011auf High Heels zum Sieg

Rust (dpa) - Den Gang über den Laufsteg hatte sich Anne-Kathrin Kosch anders vorgestellt. „Ich wollte eigentlich gar nicht weinen. Aber die Tränen kamen einfach“, sagt die Apothekenangestellte aus dem thüringischen Weimar.

Kurz zuvor ist die 23-Jährige Miss Germany 2011 geworden. Bei der Wahl in der Nacht zum Sonntag im Europa-Park im baden-württembergischen Rust setzte sie sich gegen 23 Konkurrentinnen aus ganz Deutschland durch.

Nach ihrem Sieg steht die 1,76 Meter große Blondine auf hohen Absätzen im Blitzlichtgewitter und im Fokus der Fernsehkameras. In einem Kleid, das sie sich selbst ausgesucht hat. „Ich könnte die ganze Welt umarmen“, sagt sie. „Ich möchte Deutschland mit Würde, Charme und einem Lächeln im Gesicht vertreten.“ Die meisten Antworten bleiben kurz. „Ich bin überwältigt. Ich kann es noch gar nicht fassen“, sagte die Thüringerin im Gedränge der Reporter.

Zum Schaulaufen der Schönen im größten Freizeitpark Deutschlands hat die junge Frau mit blonden Haaren und blaugrauen Augen lediglich eine Freundin mitgenommen und nicht, wie viele ihrer Konkurrentinnen, die Familie. „Wenn meine Eltern hier gewesen wären, wäre ich noch aufgeregter gewesen.“ Auch ihr Freund, mit dem sie seit drei Jahren liiert ist, musste daheim bleiben. Er wird erst spät in der Nacht telefonisch über den Sieg informiert.

Für Kosch und die anderen führt der Weg zur Siegerkrone und zur Schärpe über den Laufsteg und vorbei an der Jury. Die Frauen im Alter von 17 bis 24 Jahren präsentierten sich im Abendkleid und im Badeanzug. Sie haben sich lange auf diesen Abend vorbereitet.

„Ich bin eine Kämpfernatur und kämpfe mich durchs Leben“, sagt Kosch über sich selbst. „Wenn ich etwas wirklich schaffen will, dann häng' ich mich voll rein.“ In ihrer Freizeit treibt sie den asiatischen Kampfsport Thai-Bo. Die weiteren Hobbys: Fitness, tanzen und joggen. „Für all' das will ich auch zukünftig Zeit finden.“

Jury-Mitglied und Fußball-Schwergewicht Reiner Calmund (62) ist von der Siegerin angetan. „Das ist kein hübsches Dörfchen“, sagt er. „Sie hat Ausstrahlung, Charakter und sie hat was unter der Schädeldecke.“ Neben Calmund in der Jury sitzt Schönheitschirurg Werner Mang (61). Auch bei ihm hat Kosch gepunktet. „An ihr ist alles Natur. Kein Botox und kein Silikon“, sagt er mit Blick auf die neue Miss. Diese, sagt Mang, steht voll im Leben. „Sie ist kein Topmodel, keine Heulsuse und kein Hungerhaken.“

Für die auf ein Jahr begrenzte Tätigkeit als Schönheitskönigin wird die junge Frau ihre Arbeit in einer Apotheke in Weimar unterbrechen. Sie arbeitet dort als Pharmazeutisch-Technische Assistentin (PTA). „Mein Chef weiß davon noch nichts. Aber er wird mir sicherlich keine Steine in den Weg legen.“ Für ihre Heimatstadt will sie Werbung machen. Obwohl sie an der Kulturstadt Weimar das Kopfsteinpflaster nicht mag. „Weimar ist sehr High-Heels-unfreundlich.“

Im vergangenen Jahr hatte Kosch bereits den Titel „Miss Thüringen“ geholt. Für ihren Sieg bei der Wahl zur „Miss Germany“ erhält sie neben der Krone unter anderem für ein Jahr ein Hybridauto sowie Reisen in die USA, die Dominikanische Republik und auf die Nordsee-Insel Borkum.

Unterstützt wird Kosch von zwei Stellvertreterinnen: Vize-Königin wurde die Vertriebsassistentin Tiffany Sachs (22) aus dem baden-württembergischen Nagold, Drittplatzierte die 17 Jahre alte Abiturientin Samantha Striegel aus Suthfeld bei Hannover.

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