Praktisch und schön: Die Accessoires im Sommer

Würzburg (dpa/tmn) - Links oder rechts über die Schulter, in die Armbeuge oder in die Hand: Die Designer haben für den kommenden Sommer Taschen entworfen, die endlich alles können. Und auch noch toll aussehen.

Frauen, die es praktisch mögen, können sich auf die Taschen der diesjährigen Frühjahrs- und Sommersaison freuen. Denn neben dem kurzen Griff direkt am Modell bieten quasi alle gängigen Hersteller große, mittlere und kleine Taschen nun mit einem zusätzlichen Riemen an, so dass man sie wahlweise unter die Achsel geklemmt, über den Unterarm gelegt oder ganz bequem über der Schulter tragen kann. Selbst bei Clutches gehe der Trend zum Extra-Riemen, sagt Lisa Horndasch, Mitglied im Verband Deutscher Mode- und Textildesigner in Würzburg.

Es herrscht weiterhin eine große Bandbreite an Taschen-Modellen in allen Größen. Neu sind, etwa zum Einkaufsbummel, lässige, geräumige Beutel mit sportiven Details. „Hochformatige Shopper zeigen sich mit funktionalen, voluminösen Außentaschen“, hat Claudia Schulz vom Bundesverband der Schuhindustrie in Offenbach beobachtet.

Statt XXL-Modellen sind nun zudem mittelgroße Taschen im Vintage-Look angesagt. Grobe Nähte, Abgestepptes oder Patchwork dürfen diese zieren, erläutert Horndasch. „Angesagt sind gewaschenes Leder, bewegte Oberflächen und weiche Materialien“, sagt auch Schulz. Daneben werden verstärkt Taschen aus Velours und Canvas in Naturtönen wie Sand, Khaki und Cognac angeboten.

Der modebewusste Mann greift weiterhin zu Umhängetaschen, genannt Messenger-Bags, sowie kleinen Reisetaschen namens Weekender und sonstigen Multifunktionstaschen. Die neuen Modelle, etwa bei Daniel Hechter und Mango, sind lässig und schick zugleich. Gewachstes Vollrindleder, genarbte Oberflächen und eine lässige Formensprache lassen Männertaschen wie Schultaschen wirken. Dem urbanen Lebensstil werden sie durch herausnehmbare Taschen für den Laptop gerecht.

Die Taschen für Frauen zeichnen sich vermehrt durch hochwertige Flechteinsätze aus, wie bei Bottega Veneta zu sehen. Prada wiederum macht die 70er Jahre Batik-Optik wieder salonfähig. Neben kräftigen Lederfarben sind besprühte Leder- und Steintöne wie Grau und Beige angesagt. Die Sommerfarben sind Türkis bis Azur.

An die Stelle der zuletzt beliebten, verspielten Glitzer-Details treten nun einfachere Applikationen. „Der neue Luxus heißt Simplizität“, sagt Schulz. Das bedeute: klare Formen, Minimalismus und Leichtigkeit durch zurückhaltende Farben.

Es zeichnet sich aber auch ein femininer, romantischer Trend ab: „Mittelgroße Taschen kommen mit Fältelungen in soften Materialien und dezenten Farben daher“, sagt Schulz. „Exklusive Materialien wie Rüschen oder Spitzen verleihen Clutches und Pochettes eine besondere Raffinesse.“ Görtz zeigt dies beispielsweise.

Diese zwei Stilrichtungen erkennt Nils Holger Wien, Experte für Farbe und Trend beim Deutschen Mode-Institut in Köln, auch bei anderen Accessoires. „Einerseits gibt es modernistische, schlichte Teile. Andererseits eine verspielte Richtung, die wir als 'Eskapismus' bezeichnen.“ Bei Gürteln etwa seien weiterhin breite, sehr dekorative Teile in leuchtenden Farben in. Aber auch schmale Varianten in schlichter Form gebe es in den Kollektionen.

Tücher sind in den klassischen Varianten, wie es Hermès vormacht, gefragt. Die neuesten Farbvarianten der Carré-Tücher sind hier tonangebend. „Die großen Tücher sind üppig und bunt bedruckt - exotisch, mit Blüten- und Tiermotiven etwa“, sagt Wien.

An Ohr, Arm und Dekolleté dominiert Ethnisches und Exotisches: „Beim Schmuck sind das beispielsweise lange Ketten und große Perlen aus Naturmaterialien wie Holz. Auch Leder bleibt wichtig“, erläutert Wien. Außerdem sagt er einem eher warmen Kleidungsstück im Frühling und Sommer einen wahren Siegeszug voraus: „Socken und Strümpfe werden in diesem Jahr zum Blickfang.“

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