Mode-Trends auf dem Oktoberfest - Neue Tracht im alten Look

München (dpa/tmn) — Trachtenmode soll jedes Jahr was Neues bieten, dabei aber Bewährtes bewahren. 2013 haben die Designer Sternenmuster und klassische Karos für die Dirndl ausgesucht. Und der Mann trägt eine Lederhose, die schon neu aussieht wie ein altes Erbstück.

Die Bayern sehen das zwar nicht gerne, aber die Trachtenmode hat längst die Regionalgrenze überschritten, sagt Nina Munz von Trachten Angermaier in München. Dirndl und Lederhose seien längst nicht mehr nur auf dem Oktoberfest in München (21. September bis 6. Oktober) zu sehen. Sie haben schon im Rheinland und in Baden-Württemberg Liebhaber gefunden - auch wenn das noch nicht die Regel sei, betont Munz.

Diese Entwicklung bestätigt Gabriele Hammerschick von Lodenfrey: „Vor allem zu Weinfesten und Geburtstagen tragen immer mehr Menschen auch außerhalb Bayerns Tracht.“ Das wirkt sich auf die Designs von Dirndl und Lederhosen aus: Die Hersteller spielen mit traditionellen und modernen Elementen - und jedes Jahr gibt es etwas Neues.

„Die Dirndl haben in diesem Jahr wieder mehr Verzierungen und werden vor allem am Ausschnitt etwas verspielter“, sagt Alexander Wandinger vom Trachteninformationszentrum Oberbayern. Schnürungen aus Seidenschleifen, verzierte Ösen und Kettchen am Oberteil sind 2013 Pflicht. Gerüschte Borten betonen bei vielen Kleidern den Ausschnitt.

Bei den Herstellern sieht das dann so aus: Lodenfrey hat Dirndl in gedeckten Tönen. Sie sind einfarbig, Akzente setzt eine gerüschte Zierborte am Ausschnitt. Dort können gleichfarbige Seidenbänder ein Hingucker sein. Sie sind durch Ösen gefädelt und zu einer Schleife gebunden. Eine Schmuckkette mit einem Anhänger baumelt darüber.

Auch das Label Roosaroth setzt auf verzierte Oberteile. Den Ausschnitt dominieren Rüschenborten. Sheego hat zu einem dezenten Karokleid eine rote Schürze und gleichfarbige Bänder am Oberteil. Berwin & Wolff setzt auf gerüschte Blusen zu blauen oder roten Kleidern. Eines hat an der Kante oben eine dezent zierende Borte.

Modisch bleiben Blusen in Weiß oder Beige, auch wenn farbige Blusen so langsam ihren Weg in die Kollektionen finden, erläutert Hammerschick. „Absolut out ist hingegen die Carmen-Bluse.“ Die Ärmel bedecken hier nicht die Schultern, sondern beginnen in einer gerade Linie mit dem Ausschnitt. Bei den Mustern greifen die Designer 2013 zu Altbewährtem: Punkte, Karos und Blumen sind und bleiben modisch.

Die Trendfarbe ist laut Munz Blau. Die Schattierungen reichen von Hellblau über Royalblau bis hin zu Türkis. Auch Grün finde man in vielen Kollektionen, aber das grelle Apfelgrün sei auf dem Rückzug. Sowohl Grün als auch Blau lassen sich gut mit Rosa oder den Beerenfarben kombinieren, aber auch Grün und Blau harmonieren.

Die Männer setzen nicht nur mit den Hemden farbige Akzente. Auch die Strümpfe dürfen 2013 grün, blau oder beerenfarben sein, sagt Heinrich Weber von Lodenfrey. Der Modeexperte empfiehlt eine Farbe, die sich in einem anderen Teil des Outfits wiederfindet. Ein Beispiel wäre, zu einer Lederhose mit bordeauxroter Verzierung Strümpfe in derselben Farbe zu tragen. Bei den Lederhosen gehe der Trend hin zu kurzen, sehr hellen Modellen, sagt Munz. „Das helle Braun harmoniert sehr schön mit Hemden in trendigem Blau.“ Immer mehr gefragt seien Lederhosen im „used-Look“, sagt Weber. Der Vorteil: „Diese Lederhos’n sehen nämlich bereits beim ersten Tragen wie Erbstücke aus.“

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