Hut auf: Sombrero, Panama und Trilby sind wieder da

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Opas alter Krempenhut ist wieder in. Nicht nur, wenn die Sonne aufs Haupt scheint, sondern als Accessoire für alle Wetterlagen setzt sich der Hut in diesem Sommer durch. Doch statt braunen Filzes tragen Modebewusste jetzt coole Modelle.

Oben ohne ist out. Im Trend liegt, wer in diesem Sommer Hut trägt. Stars wie Brad Pitt, Johnny Depp oder Madonna haben es vorgemacht, nun bieten die gängigen Modehäuser Hüte in verschiedensten Varianten an. Eigentlich kann jede Kopfform ihren passenden Deckel finden.

„Hut-Damen setzen wieder ein absolutes Modestatement und auch Männer wollen ohne Hut nicht mehr durch den Sommer“, sagt der Stilberater Andreas Rose aus Frankfurt. „Der Trend ist zurzeit sehr vielseitig.“ Es gebe unterschiedlichste Materialien, Formen und Farben. „Hermès bringt vor allem schwarze Hüte im Gaucho-Stil und Missoni zeigt große Hüte mit Strickeinsätzen.“ Marc Jacobs schmückt seine Models mit extragroßen Strohhüten aus den 70ern und Prada sorgt mit geringelten Sombreros mit fast einem Meter Durchmesser für Sonnenschutz.

Ein Must-Have für die Jüngeren sei der Trilby, sagt Andreas Voigtländer aus Wiesbaden, der Vorsitzende der Gemeinschaft deutscher Hutfachgeschäfte. Die von den Blues Brothers bevorzugte Hutform zeichnet sich durch eine Scheitelfalte und eine kurze Krempe aus. In die aktuellen Herrenkollektionen binden die Designer den Trilby in verschiedenen Farben und Materialien als Trendteil ein. „Hermès bringt den modischen Trilby in Seide im 70er-Jahre-Muster“, sagt Rose. Auch der klassische Fedora, der deutsche Trilby-Bruder mit etwas breiterer Krempe, darf zu Anzug oder Jeans getragen werden.

Bei Frauen komplettieren Trilby und Fedora zum Jäckchen oder Blazer den angesagten Boyfriend-Look, wie etwa Cinque oder Heine zeigen. Auch hier hat man verschiedene Farben zur Auswahl. „Es gibt ihn aus schwarzem Bastgeflecht mit Hutband von Brixton oder sommerlich-schick aus sandfarbenem Bast von Christys“, sagt Rose.

Ein moderner Klassiker ist auch der Panama-Hut, wie ihn etwa Dismero zeigt. Durch seine breite Krempe bietet er im Sommer einen guten Licht- und UV-Schutz. „In dieser Saison wird der Panama-Strohhut für die Damen mit modernen Details wie Lederverbrämung und Kegelnieten neu interpretiert“, sagt Rose. Neben den bekannten Beigetönen gibt es ihn in knalligen Farben wie Blau, Grün oder Pink.

Frauen, die sich an das Thema Kopfschmuck erst langsam heranwagen wollen, können mit sogenannten Fascinators anfangen. Das sind Haarreifen oder -spangen mit großen Federn, Blumen oder anderen Aufsetzern, wie etwa Bijou Brigitte oder H&M sie haben. „Federn sind in dieser Saison in, ob am Hut oder am Haarreif“, sagt Ute Patel-Missfeldt, Organisatorin einer Hutschau in Neuburg an der Donau.

Sie beobachtet, dass vor allem junge Leute verstärkt Hüte kaufen. Auch Voigtländer sagt: „Junge Leute tragen Hüte völlig ungezwungen, wie einen Gürtel oder ein Tuch.“ Mit diesem Selbstbewusstsein dürften die Teile bei vielen auch etwas skurriler sein. Wichtig ist aber stets: „Der gewählte Hut sollte auf den Typ abgestimmt sein“, sagt die Personal Shopperin Sonja Grau aus Ulm. Deshalb sollte man sich bei der Auswahl Zeit nehmen und viele Modelle probieren. „Ich empfehle helle Naturtöne, wenn man mit Hüten anfangen will.“

Die großen Modeketten bieten den Kopfschmuck schon ab rund 20 Euro an. „Bei den günstigen Modellen bleibt die Form aber nicht lange erhalten“, sagt Grau. Sie schätzt, dass man 100 bis 150 Euro für einen „guten Hut“ ausgeben muss.

Und wann sollte man auf den Hut lieber verzichten? „Laut Knigge setzen Herren den Hut in geschlossenen Räumen ab, Damen dürfen ihn dagegen auch im Café aufbehalten“, sagt Voigtländer. Er geht mit den Regeln aber etwas lockerer um: „Solange ich eine Jacke anhabe, behalte ich auch den Hut auf, also im Kaufhaus oder in der Bank beispielsweise.“ Im Café würde er Frauen raten, das gute Stück abzunehmen - es sei denn man sitzt draußen.

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