Das steht dir - Der Hauttyp bestimmt die Klamottenfarbe

Frankfurt (dpa/tmn) - Knallfarben und Pastelltöne sind die Trends des Sommers. Aber wem stehen sie eigentlich? Sich blind auf Farbtabellen zu verlassen und der Mode zu folgen, hilft wenig - ausprobieren schon.

Es ist jedes Jahr das Gleiche: Die Designer und Modezeitschriften rufen eine oder mehrere Trendfarben aus, und man kann diesen in den Modeläden kaum entkommen. Die Models in den Hochglanzmagazinen sehen immer toll aus, welche Farbe sie auch an Körper, Haaren und Nägeln tragen. Wenn allerdings Frauen ohne Stylisten das eine oder andere Trendstück überziehen, sehen sie mal um Jahre gealtert, mal fahl und blass aus. Der Grund: Nicht jeder Hauttyp harmoniert mit jeder Farbe.

„Das Licht wird von der Farbe der Kleidung auf die Haut reflektiert. Und da korrespondiert nicht jeder Hauttyp mit jedem Farbton“, erklärt Textilbetriebswirtin Ulrike Mayer aus dem baden-württembergischen Besigheim. Lange verließen sich unsichere Frauen und Farbberatungen auf eine Kategorisierung nach vier Typen: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Doch das war zu wenig. „Inzwischen ist diese Farbpalette auf neun Typen erweitert, wie ein 'hell-warm-kaltgemischt'“, erläutert die Stylingexpertin Lisa Zimmermann aus Berlin. Und das aus gutem Grund: Die meisten Menschen in unseren Regionen sind Mischtypen, lassen sich nicht so einfach in eine Schublade stecken.

Doch Farbanalyse hin oder her: Wer nicht ständig mit Farbkärtchen herumlaufen mag, die anzeigen, was er tragen darf, sollte bei der Anprobe einfach genau in den Spiegel schauen. „Grob gesagt, gibt es zwei Typen, die warmen und die kühlen“, erläutert Ulrike Mayer. Daher setzten Farbberater auch zunächst auf zwei Töne: „Hält man ein silbernes Tuch an das Gesicht und die Haut strahlt, ist der jeweilige Mensch eher ein kühlerer Typ, und die Blautöne dominieren in der Haut. Wer mit einem goldenen Tuch strahlt, hat mehr Goldanteile in der Hautpigmentierung.“

Nach dem gleichen Prinzip findet man heraus, was einem steht: Man stellt man sich am besten mit dem jeweiligen Kleidungsstück vor den Spiegel. „Da sieht man meistens ganz schnell, wie die Haut fahl wird, wenn man eine Farbe gewählt hat, die nicht zum eigenen Hauttyp passt“, sagt Mayer.

„Grundsätzlich gilt, dass je heller, kühler ein Hauttyp ist, desto klarer sollten die Farben sein“, sagt Lisa Zimmermann. Dunkle Typen sollten nicht zu extrem quietschigen, dürften aber zu sehr intensiven Farben greifen. Einem warmen Typen stehen also eher Sachen in Knallfarben wie Gelb, Orange oder Kürbis, dem kühleren Typen Pink, royales Blau oder kaltes Grün. Wer sich unsicher ist, trage zudem lieber den Rock oder die Hose farbenfroh und halte das Oberteil dezent. „Denn je näher eine Farbe ans Gesicht kommt, desto stärker ist die Wirkung“, sagt Zimmermann. Da könne die Farbe des Kleidungsstücks den Menschen auch schnell mal überstrahlen.

Etwas schwieriger ist die Abstimmung von Pastell- und Nudetönen. „Der klassische Wintertyp, also Schneewittchen, lässt lieber die Finger von diesen Tönen“, rät Mayer. Der rassige, mediterrane Typ hingegen könne sie meist ganz gut tragen. Und die hellen, warmen Typen - einst unter dem Farbtyp „Frühling“ verbucht - greifen zu den kühlen Pastelltönen. Der Sommertyp hingegen strahle meist in einem klaren Rosa. Eine Farbe, die fast zu jedem Teint passt, ist Blau. „Ein Dunkelblau mit hohem Schwarzanteil passt zu den kühleren Typen. Geht der Ton ins Rot, harmoniert er besser mit warmen Hauttypen“, sagt Zimmermann.

Doch nicht nur auf Haut und Kleidung kommt es an, auch Augen- und Haarfarbe gilt es zu beachten. „Gerade einst blonde Frauen, die nach und nach immer aschiger werden, wählen oft ein zu gelbes Blond, wenn sie die Haare färben“, sagt Mayer. Dabei brauche die kühle Frau auch ein kühles Blond, das auch nicht zu grau aussehen dürfe.

Und nicht zuletzt kann man mit dem Make-up noch etwas nachhelfen, um das Gesicht zum Strahlen zu bringen. „Statt zu Cremepuder rate ich im Frühling und Sommer immer zu den Mineral- und Sommerpudern“, sagt der Berliner Visagist René Koch. Darunter dürfe dann immer nur eine Feuchtigkeits- und keinesfalls eine Fettcreme aufgetragen werde. Und um den richtigen Ton zu finden, sollte man niemals das Produkt auf dem Handrücken testen. „Schuhe probiere ich ja auch an den Füßen an, deswegen sollte man auch das Make-up immer auf dem Gesicht ausprobieren, etwa an der Schläfe oder dem Wangenknochen.“

Und dann ist da noch das Tageslicht: „Nie auf die Wirkung in der Parfümerie oder dem Kaufhaus verlassen, sondern immer auch draußen noch mal schauen, wie der Ton wirkt“, rät der Visagist. Gleiches gilt natürlich für Lippenstift, Lidschatten und Nagellack. Kurzum: Egal welcher Typ man ist und welcher Trend gerade ansteht - wer aufmerksam in den Spiegel schaut, findet die passende Farbe für sich heraus.

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