Tony Marshall ist museumsreif

Baden-Baden (dpa) - Ganz viel Herz und ein Hauch von Schmerz: Schlagerbarde Tony Marshall hat am Freitagabend zur Eröffnung seines Museums in sein Stammlokal in Baden-Baden geladen.

In der brechend vollen Kneipe präsentierte er Hits und Gassenhauer aus seiner 50-jährigen Karriere. Ganz in schwarz, mit einem kleinen knallroten Einstecktuch in der Brusttasche, sang sich der 74-Jährige in die Herzen seiner Fans, deren Durchschnittsalter nicht allzu viele Jahre unter seinem eigenen liegt.

Die Besucher waren begeistert. So etwa Renate Schneider, die bis zur Wende in der DDR lebte und Tony Marshall aus den Hitparaden kennt. Für den Star aus dem Westen hätten damals auch viele ihrer Freundinnen geschwärmt, erzählte die 52-Jährige. „Er hat so etwas im Herzen, was auf andere Menschen ausstrahlt.“

Ganz andere Erinnerungen hatten Renate Rother zum Museums- und Konzertbesuch bewegt: Als sie 1973 in den Kurort Baden-Baden gezogen war, lernte sie „ihren Tony“ in der kleinen Kneipe nebenan kennen und schätzen. „Schöne Maid“ habe er damals mit den Gästen gesungen, erzählt sie. „Wir waren immer wie eine große Familie.“

Mit seinem Sohn Pascal sang Tony Marshall eine ganz persönliche Fassung von Frank Sinatras „I Did It My Way“. Als er dann noch einen selbst verfassten Song für seine schwerbehinderte Tochter Stella Maria anstimmte, glänzten viele Augen.

An den Wänden des Lokals erinnern nun zahlreiche Fotos und Dokumente an Stationen in der Karriere des gelernten Opernsängers. Viel Platz beanspruchen auch die Goldenen Schallplatten und Auszeichnungen - so ist der 74-Jährige Ehrenbürger des Pazifik-Atolls Bora Bora.

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