Teenager in der dritten Dimension

Popstar Justin Bieber ist seit kurzem 17 Jahre alt — (s)eine Art Biografie kommt am Donnerstag ins Kino. Hysterie programmiert.

Düsseldorf. Im Kino grassiert ab Donnerstag das Bieber-Fieber. Es befällt vor allem Zahnspangen-Mädchen. Anzeichen: Mit 3D-Brille im Sessel sitzen und abwechselnd kreischen und „süß!“ schreien.

Der Film „Justin Bieber: Never Say Never“ ist seit Donnerstag, einen Monat nach seinem US-Start, in Deutschland zu sehen. Er zeigt die Erfolgsgeschichte eines Popstars im Internet-Zeitalter — ein 3D-Abenteuer über das Leben eines Jungen, der schon viel erreicht hat, obwohl er am 1. März gerade mal 17 Jahre alt geworden ist.

Es ist rund vier Jahre her, dass Justin Bieber (beziehungsweise seine Mutter) Videos bei YouTube einstellte. Dort wurde der singende Junge aus der kanadischen Kleinstadt Stratford von seinem späteren Manager Scott „Scooter“ Braun entdeckt. Er stellte Justin, der sich Schlagzeug und Gitarre selbst beibrachte, dem R&B-Star Usher vor. Heute ist Bieber weltberühmt, seine Lieder stehen in vielen Ländern ganz oben in der Hitparade.

Als jüngster Künstler mit einem Nummer-Eins-Album in den US-Charts wird der Mädchenschwarm gehandelt. Vor ihm hielt diesen Rekord Stevie Wonder — seit 1963. Bei Facebook hat Bieber mehr als 22 Millionen Fans, bei Twitter über sieben Millionen. Angeblich beschäftigt er sich jeden Tag zwei Stunden mit dem Kurzmitteilungsdienst. Er ist ein Popstar 2.0.

Im Film sagen Fans, was sie am hübschen Justin mögen: „Sein Lächeln!“, „Seine Haare!“ Ein Mädchen sagt: „Ich denke 99 Prozent des Tages an ihn.“ Hysterie und Pilzkopf-Frisur: Popgeschichte wiederholt sich. Die Beatles oder Take That lassen grüßen.

In einer Film-Sequenz schüttelt Bieber ausführlich seine Fransenfrisur. Sein Tick: leichtes Kopfdrehen, damit der Pony wieder locker-fluffig über die Augenbrauen fällt.

Brandaktuelle Ereignisse kommen im Kino sicherheitshalber gar nicht vor: Neuerdings heißt es, Disney-Serienstar Selena Gomez (18) sei jetzt seine Freundin. Im Film ist Bieber bieder Single. Seinen Fans dürfte das gefallen. Ebenso eine sehr bezeichnende Szene: Einmal sieht man den jugendlichen Superstar im Haus der Großeltern. Als Kumpels ihn abholen, sagt die Oma, er müsse erst sein Zimmer aufräumen.

Da kommt während 105 Minuten Film die Botschaft mit dem Holzhammer: Justin ist ganz normal geblieben — trotz kreischender Mädchen und Sprechchören überall.

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