Märchenhafte Momente und Tränen

Monaco feiert eine prunkvolle, ausgelassene Hochzeit mit romantischen Szenen. Die Braut weint vor Rührung.

Monaco. Zuerst die beschwingte Open-Air-Hochzeitsfeier oben im Innenhof des Palasts, dann dieser anrührende Augenblick unten am Hafen in der kleinen Kapelle Sainte Dévote: Als Fürstin Charlene von Monaco um kurz vor sieben ihren Brautstrauß zu Ehren der monegassischen Schutzheiligen auf den kleinen Altar niederlegen will — genau so wie es 1956 schon Gracia Patricia tat —, kann sie nicht mehr an sich halten.

Dicke Tränen der Rührung rollen über ihre Wangen. Starke Gefühle, die offenbar ansteckend sind. Denn auch Fürst Albert wirkt jetzt sichtlich bewegt. Es sind Bilder, nach denen sich Millionen Fernsehzuschauer gesehnt haben.

Monaco zelebriert eine Traumhochzeit wie aus dem Bilderbuch: mit viel Glamour, viel Prominenz und viel Gefühl. In ihrem prachtvollen Brautkleid ist Charlene der Star eines Märchens: hübsch, strahlend und Albert immer wieder zulächelnd — aber auch die nachdenklichen und melancholischen Momente der jungen Braut fallen auf. Momente, in denen sie die Last der kommenden Verantwortung auf ihren schmalen Schultern spürt?

Es ist 16.57 Uhr, als der stolze Brautvater Michael Kenneth Wittstock seine Tochter in ihrem faszinierenden Brautkleid hoch oben auf „Le Rocher“, dem Felsen, zum Traualtar führt. Unter den 3.000 Monegassen, die das Privileg genießen, das Spektakel vor dem Fürstenpalast verfolgen zu dürfen, brandet Beifall auf.

800 Ehrengäste, darunter gekrönte Häupter, Staatspräsidenten und Stars, haben sich unterhalb der Herkulesgalerie und der kostbaren Renaissance-Fresken eingefunden. In der ersten Reihe sitzen die engsten Verwandten des Fürstenpaares. Prinzessin Caroline ist ohne ihren Ehemann Prinz Ernst-August von Hannover gekommen, aber mit den Kindern.

Allen Gerüchten zum Trotz, die unmittelbar vor den Hochzeitsfeierlichkeiten den Fürstenpalast erschütterten, wirkt Albert erleichtert. Anderthalb Stunden lang erfüllt mal andächtige, mal heitere Musik die Freiluft-Kathedrale. Um 17.30 Uhr legen „Albert Alexandre“ und „Charlene Lynette“, die eigens zum katholischen Glauben übergetreten ist, das feierliche Ehe-Gelübde ab. Dann lüftet die Braut den Schleier: Und endlich küssen sie sich — so romantisch wie im Märchen.

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