Interview mit TV-Koch Steffen Henssler über Seepferdchen und Hasenköpfe

TV-Koch Steffen Henssler startet eine Bühnenshow durch Deutschland. Dabei geht er auf kulinarische Weltreise.

Interview mit TV-Koch Steffen Henssler über Seepferdchen und Hasenköpfe
Foto: dpa

Fulda. Fernsehkoch Steffen Henssler geht ab Mittwoch auf große Live-Tour. Mit seinem Bühnenprogramm „Hamburg, New York, Tokio — Meine kulinarische Weltreise“ macht er an bundesweit mehr als zwei Dutzend Orten Station, darunter auch in Köln, Essen und Aachen. Im Interview spricht der 41-Jährige über Infotainment, kulinarische Herausforderungen und Trends aus Asien — und eigene, wenn auch eher seltene Missgeschicke in der Küche.

Herr Henssler, eine kulinarische Weltreise als Bühnenprogramm. Wie läuft das?

Steffen Henssler: Es gibt eine große Küche auf der Bühne. Ich koche mich durch Gerichte aus verschiedenen Ländern, die mich begeistert haben. Zwischendurch erzähle ich Anekdoten. Es gibt Musik, Lichteffekte, Gedichte — zweieinhalb Stunden Infotainment. Die Leute lernen auch: Wie geht die schnellste Hollandaise? Wie der beste Burger? Singen werde ich aber nicht, das kam zuletzt nicht so gut an (lacht).

Welche exotischen Gerichte werden Sie präsentieren?

Henssler: Ich werde von meiner Asien-Reise erzählen. In Peking habe ich einiges probiert: Käfer und Maden. Die essen sogar Seepferdchen und Hasenköpfe. Da überkam mich zwar hier und da leichter Ekel, aber als Koch ist man abgehärtet. Schlange habe ich auch gegessen. Da sagten einige: „Schmeckt wie Hühnchen.“ Das konnte ich aber nicht bestätigen.

Was nehmen Sie von diesen Reisen für ihre Rezeptsammlung mit?

Henssler: Ich schaue auch im Urlaub immer wieder nach neuen Zutaten oder Garmethoden. Man lernt ständig dazu. Spannend ist auch die thailändische Küche. Dass man Limonenblätter auch frittieren kann, wusste ich nicht. Die gibt’s jetzt auch auf meiner Karte.

Was hat das Potenzial zum nächsten Gastro-Trend?

Henssler: Die chinesische Küche ist immer mehr im Kommen. Die breitet sich nach der japanischen Küche nun auch in der gehobenen Gastronomie zunehmend aus. Sie hat unheimlich viele Facetten. Dim Sum, diese kleinen Vorspeisen, gedämpft oder frittiert, sind sehr interessant. In der kantonesischen Küche gibt’s auch fantastische Gelees.

Sie sind seit 24 Jahren Koch. Was bereitet ihnen da noch Mühe?

Henssler: Handwerklich traue ich mich an alles ran. Aber auf Desserts habe ich meist nicht viel Lust und Laune. Manchmal unterläuft auch mir da ein Malheur. Neulich gab’s in meiner Show „Grill den Henssler“ Käsesuppe statt Käsekuchen. Manchmal quatsche ich halt zu viel. Und dann vertue ich mich beim Timing.

Ihre Leibspeise ist Sushi. Aber wer ist Ihr Lieblingskoch?

Henssler: An Jamie Oliver kann man sich immer mal orientieren. Er ist sehr umtriebig und probiert eine Menge aus.

Wie tief tauchen Sie eigentlich in die regionalen Klassiker der deutschen Küche ein? Mögen Sie — typisch hessisch — Grüne Soße?

Henssler: Sensationell, die mag ich gern — eine tolle Soße. Esse ich gern zu Pellkartoffeln. Aber auch Zwiebelkuchen und Apfelwein — alles sehr lecker. Die regionale Bandbreite der deutschen Küche ist beeindruckend.

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