Heike Makatsch: Andere haben es schwerer als ich

Interview: Die Schauspielerin Heike Makatsch erzählt, wie es ist, die Legende Hildegard Knef zu spielen und zu singen.

Düsseldorf. Frau Makatsch, Sie haben schon so viele Filme gedreht, warum haben Sie dann für "Hilde" erstmals Schauspielunterricht genommen?

Makatsch: Um jemanden zu haben, der mal von außen betrachtet, wie weit sich das transportiert, was innen schon stattgefunden hat. Denn hier hatte ich natürlich mehr als bei anderen Stoffen das Gefühl, es muss etwas transportiert werden, das auch für Menschen, die Hildegard Knef kennen, etwas zum Schwingen bringt. Weil sie eben keine fiktive Figur ist und nicht im von mir allein gestalteten Raum steht.

Makatsch: Ich glaube, das hatte auch mit einer Haltung zu tun, die ich mir antrainiert habe. Aus dem, was ich über Hilde versucht habe zu lernen. Das hängt auch mit einer körperlichen Haltung, mit Gestik und Mimik zusammen. Damit kommt dann ganz automatisch auch ein tieferer Stimmsitz zustande.

Makatsch: Natürlich habe ich da gesagt, ich kann das live und vor Publikum singen. Aber ob das filmreif ist? Ob das so auf Zelluloid gebannt den Höhepunkt ihres Schaffens darstellen kann? Also haben wir das live gemacht und zusätzlich playback. Angeblich ist im Film jetzt fast alles live. Aber vielleicht sagt Kai (Wessel, der Regisseur) das auch nur - und sie haben doch gemauschelt. (lacht)

Makatsch: Ich hab es auch immer gut ausgehalten, phasenweise nicht zu drehen. Aber ich liebe meinen Beruf schon sehr. Es war eine intensive Erfahrung, den "Hilde"-Film zu drehen. Danach habe ich noch den sehr intensiven TV-Zweiteiler "Hope" gehabt. Da kam ich schon in so einen Arbeitsmodus hinein, dass man etwas erschaffen und mit-kreieren will. Da habe ich vielleicht mehr denn je das Gefühl gehabt: Das will ich, und das brauch ich auch.

Makatsch: Vielleicht wird man’s nicht ganz los, denn es ist ja ein Teil des Lebens. Die Schulzeit oder einen Auslandsaufenthalt wird man auch nicht ganz los, einfach weil es Erfahrungen sind. Das ist ja auch nicht Sinn der Sache. Aber ich bin nicht Hilde und rauche heimlich und klebe mir lange Wimpern an (lacht).

Makatsch: Es gibt Schauspieler, die haben es schwerer als ich und die haben nicht die Last des Musiksenders am Bein. Also, ich will mich nicht beklagen.

Makatsch: Im Moment steht das nicht an. Aber das Leben ist ja hoffentlich noch lang.

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