Franziska van Almsick übt für die Sportschau

ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky bestätigt Tests mit Ex-Schwimmstar van Almsick. Aber nicht nur mit ihr.

Düsseldorf. Der Boulevard hat es als die große Sensation verkauft. Ex-Schwimmstar Franziska van Almsick wird das neue Gesicht der „Sportschau“ in der ARD. „Dazu kann ich keinen Kommentar abgeben“, sagt Franziska van Almsick, die bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona erstmals Millionen Menschen in ihren Bann zog. Das Sport-Gesicht der deutschen Wiedervereinigung war für alle nur die „Franzi“.

Seit Barcelona ist die ehemalige Spitzenschwimmerin eine öffentliche Person, heute eine erfolgreiche Modemacherin, stellvertretende Vorsitzende der Stiftung Deutsche Sporthilfe, Buchautorin und Journalistin, die auch vor der Kamera eine gute Figur macht. Ihre Kommentare zum Schwimmen für die ARD kamen und kommen bei den Zuschauern gut an. Aber Moderatorin bei der guten alten „Sportschau“ im Ersten?

Sportschau-Chef Steffen Simon, sonst um keinen Kommentar verlegen, bittet um Verständnis: „Tut mir Leid, aber wir haben uns darauf verständigt, dass Fragen zu Franziska van Almsick nur von der Sportkoordination beantwortet werden.“

Sportkoordinator Axel Balkausky bestätigte den „Bild“-Bericht. Die ARD testet für die Moderation ihrer Sportsendungen ehemalige Spitzensportlerinnen wie die Eisschnellläuferin Franziska Schenk und Franziska van Almsick. Balkausky spricht „von mittelfristigen Überlegungen“. In diesem Jahr werde es definitiv keine Änderungen bei der Sportschau geben.

Ex-Weltrekordlerin Franziska van Almsick habe bereits erste Testsendungen absolviert. „Das heißt aber noch nicht, dass sie jetzt Moderatorin wird“, sagt Balkausky. Was für Franziska van Almsick gilt, gilt auch für Franziska Schenk. Fernseh-Erfahrung haben beide. Schenk arbeitet für den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) als Moderatorin bei „Sport im Osten“. Die ehemalige Eisschnellläuferin moderierte den Sport auch für die „Tagesthemen“ der ARD.

Franziska van Almsick, die bei den Weltmeisterschaften 1994 in Rom das A-Finale nur durch den Startverzicht von Dagmar Hase erreichte und dann mit Weltrekord Gold holte, verzauberte bei den Europameisterschaften 2002 erneut mit Weltrekord über 200 Meter Freistil Millionen.

Die 33-Jährige steht als ARD-Expertin bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen vor der Kamera, für RTL war sie kurzzeitig auch in der Formel 1 aktiv. „Wir stehen mit mehreren Sendern in Kontakt“, sagte ihr Manager Alexander Elbertzhagen in einer ARD-Mitteilung. Zu „laufenden Verhandlungen“ werde man sich nicht aber äußern. Heribert Faßbender , Vorgänger von Steffen Simon als Sportschau-Chef, beobachtet die Aktivitäten seiner Nachfolger mit Interesse. Faßbender, der Anne Will und Monica Lierhaus für die „Sportschau“ entdeckte, fragt: „Ein neuer Trend, oder was?“ Mehr will der Altmeister nicht sagen.

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