Fergie: Kein Geld für eine Party

Sarah Ferguson, die Ex-Frau von Prinz Andrew, wird Donnerstag 50 Jahre alt und hat mal wieder finanzielle Sorgen.

London. Für kurze Zeit war sogar Königin Elizabeth II. von ihrer rothaarigen Schwiegertochter Sarah Ferguson angetan. "Fergies" unbekümmerte Art passte zwar nicht zum vornehmen Protokoll des Palastes. Aber zu Beginn ihrer Ehe mit Prinz Andrew hatte die Herzogin von York bei der Queen und ihren Untertanen der eher zurückhaltenden Diana den Rang abgelaufen.

Es hatte auch so schön angefangen. Am 23. Juli 1986 trat die damals 27-jährige Sarah Ferguson im elfenbeinfarbenen Satin-Kleid vor den Altar und gab dem gleichaltrigen Prinzen Andrew vor 1800Gästen in der Londoner Westminster Abbey und 300 Millionen TV-Zuschauern in aller Welt das "Ja"-Wort.

Gut zwei Jahre später donnerten 41 Salutschüsse durch London, als Baby Beatrice auf die Welt kam. Doch die Tochter hatte nicht mal ihren vierten Geburtstag gefeiert, da war das Glück schon vorbei.

1992 zeigte eine Zeitung eine spärlich bekleidete "Fergie", die sich die Zehen küssen ließ - nicht von Andrew, sondern von ihrem Finanzberater. Sie wurde auch mit anderen Männern gesehen und soll eine Affäre mit dem texanischen Ölmillionär Steve Wyatt gehabt haben. Andrew äußerte sich später selbstkritisch zum Scheitern seiner Ehe. "Sarah und ich haben ausgerechnet, dass wir uns gerade einmal 40 bis 50 Tage im Jahr sahen. Da muss man sich nicht wundern."

1992 kam die Trennung, 1996 die Scheidung. Die Töchter Beatrice und die 1990 geborene Eugenie blieben bei ihr. Das Ex-Paar lebte aber bis 2004 gemeinsam in Sunninghill Park, bis heute sind sie Nachbarn auf dem Gelände von Schloss Windsor.

"Fergie" machte weiter von sich reden, vor allem wegen ihrer Schulden. Ihre Vorliebe für extravagante Reisen, Designerkleidung, Einkaufstouren nach New York sowie Kosten für Personal ließen ihre Verbindlichkeiten in die Höhe schnellen. Zeitweilig gab sie das Geld ihres Ex-Mannes so schnell aus, dass dessen Finanzberater den örtlichen Supermarkt bat, "Fergies" Kreditkarte nicht mehr zu akzeptieren. 1996 wurden ihre Schulden auf drei Millionen Pfund geschätzt.

Aber sie bekam zunächst die Kurve. Ihr Titel öffnete Türen zu lukrativen Jobs, vor allem in den USA. Sogar ihre Gewichtsprobleme ließen sich vermarkten - die Herzogin von York machte Werbung für Weight Watchers. Zudem rührte sie die Werbetrommel für Porzellan und Kosmetik, verdiente Geld mit Reden, einer Autobiografie, einer Talkshow und vier Kinderbüchern über den blauen Hubschrauber Budgie.

Ende 2008 geriet sie in die Schlagzeilen, weil sie in der Türkei heimlich einen Dokumentarfilm über grauenvolle Zustände in Waisenhäusern gedreht hatte. Die Regierung in Ankara machte daraus ein Politikum und mutmaßte, Ferguson wolle die Bewerbung der Türkei um eine Mitgliedschaft in der EU beschädigen.

Dann kehrten die alten Probleme zurück, die Werbeverträge liefen schließlich nicht ewig. Zuletzt wurde neuer Ärger mit Gläubigern bekannt. Zwar wies eine Sprecherin Spekulationen über finanzielle Nöte zurück, allerdings verzichtet "Fergie" nach einem Zeitungsbericht aus Geldnot auf die geplante Champagnerfete mit 300 Gästen zu ihrem 50.Geburtstag. Stattdessen will sie mit ihrem Ex-Mann, den Töchtern sowie einem Dutzend Freunden im Restaurant feiern.

Das Boulevardblatt "The Sun" zitierte einen Freund von Ferguson, der ihre finanzielle Situation ganz anders als die Sprecherin darstellt. "Ihr Schulden sind außer Kontrolle, der Damm steht kurz vor dem Bruch." Es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis sie Pleite sei - allerdings nicht wegen ihres extravaganten Lebensstils: "Sarahs Problem ist ihr gutes Herz. Sie kann nicht aufhören, anderen Menschen zu helfen."

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