Familientreffen bei den Hörbigers

Christiane ist mit ihrer jüngeren Schwester und dem Neffen in einem Krimi zu sehen. Sohn Sascha führte die Regie.

Berlin. Familientreffen der besonderen Art: Für den TV-Krimi „Meine Schwester“ (Donnerstag, 20.15 Uhr, ARD) stand der halbe Hörbiger-Clan vor oder hinter der Kamera. Christiane Hörbiger spielt die schrullige Souvenirhändlerin Katharina Wallner, die ihren Wiener Kramladen mit Filmdevotionalien dichtmachen soll.

Ihre Schwester Maresa Hörbiger verkörpert Wallners Schwester Hannah, die zu energischem Widerstand gegen den Hausbesitzer Ortner (August Schmölzer) rät. Christiane Hörbigers Neffe Cornelius Obonya ist ebenfalls mit von der Partie, Regie führte ihr Sohn Sascha Bigler.

Frau Hörbiger, in „Meine Schwester“ spielen Sie eine etwas verschrobene Souvenirhändlerin. So schrullig kennt man Sie sonst gar nicht . . .

Christiane Hörbiger: Ja, aber das hat ungeheuren Spaß gemacht! Sie ist ja im Grunde genommen eine alte Jungfer, die sich in ihrem Geschäft mit Dingen aus alten Filmen umgibt. Eine durchaus reizvolle Rolle, in die ich mich da hineinfinden musste, gerade weil sich diese Katharina so stark von mir unterscheidet.

Katharina liebt die alten Filmstars, für die sie in ihrer Jugend geschwärmt hat. Für wen haben Sie geschwärmt?

Hörbiger: Mein absoluter Schwarm war Rudolf Prack, mit dem ich im zarten Alter von 17 Jahren meinen dritten Film gedreht habe: „Kronprinz Rudolfs letzte Liebe“. Diese Schwärmerei hat mein Sohn, von dem ja auch das wunderbare Drehbuch ist, charmanterweise in eine Szene des Films hineingepackt.

Ihr Sohn Sascha Bigler hat ja auch Regie geführt, außerdem haben Ihre Schwester Maresa Hörbiger und Ihr Neffe Cornelius Obonya mitgespielt. Die Dreharbeiten waren das reinste Familientreffen, oder?

Hörbiger: Stimmt, und ich bin jeden Morgen mit großer Freude dahin gegangen, auch wenn es immer so dunkel und kalt war, wir haben ja mitten im Winter gedreht. Wenn ich zum Drehort gekommen und in die Maske gegangen bin, habe ich mich so gefreut, dass in ein oder zwei Stunden mein Sohn auftauchen wird. Auch, weil er den Beruf wirklich sehr gut kann.

War Ihr Sohn als Regisseur streng zu Ihnen?

Hörbiger: So streng wie zu allen anderen auch, würde ich sagen (lacht). Er weiß ja, dass seine Mutter ein Profi ist, das war also ein ganz normaler Arbeitsprozess.

Mit Ihrer jüngeren Schwester Maresa standen Sie das erste Mal vor der Kamera. Wie war die Zusammenarbeit?

Hörbiger: Wunderbar. Wir mussten allerdings lernen, uns in die Augen zu schauen. Privat schauen wir uns sehr gerne in die Augen, aber beruflich ist es etwas ganz anderes, weil ja jeder in seiner Rolle steckt. Die Zusammenarbeit mit ihr war ein Genuss, weil sie eine ganz wunderbare Schauspielerin ist.

Gab’s keine Reibereien?

Hörbiger: Nein, das ging alles völlig reibungslos über die Bühne. Wir sind ja beide Profis, bei uns gibt es keine unnötigen Streitereien, auch keine überflüssigen Diskussionen. Wir wissen, wenn einmal die erste Klappe gefallen ist, dann heißt es, diszipliniert zu arbeiten, weil es sonst den Produzenten sehr viel Geld kosten würde. Wir hatten allerdings das Glück, dass wir probieren konnten: Maresa und ich haben die ganzen Schwesterszenen privat in der Wiener Wohnung meines Sohnes geprobt. Das ist ein großer Luxus heutzutage, gerade beim Fernsehen.

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