Facebook-Gründer in Spendierlaune

Die Spendeninitiative „The Giving Pledge“ von Warren Buffett und Bill Gates hat starken Zulauf. Neuester Mitstreiter ist Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Deutschlands Milliardäre geben sich weiter zugeknöpft.

Seattle (dpa) - Die Liste der spendenfreudigen US-Milliardäre wird immer länger: Nun ist auch der 26 Jahre alte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg der illustren Runde beigetreten. Er verpflichtete sich öffentlich, mindestens die Hälfte seines Vermögens abzutreten. „Die Leute geben normalerweise erst spät in ihrer Karriere etwas zurück“, sagte Zuckerberg am Donnerstag. „Aber warum warten, wenn schon heute so vieles getan werden muss?“

Zuckerberg ist einer von 17 weiteren Milliardären, die dem Projekt „The Giving Pledge“ (Das Spendenversprechen) von Investorenlegende Warren Buffett und Microsoft-Gründer Bill Gates beigetreten sind. Insgesamt haben sich damit 57 schwerreiche US-Familien der Aktion angeschlossen.

„In nur wenigen Monaten haben wir gute Fortschritte gemacht“, sagte der 80-jährige Buffett, der sein Vermögen mit klugen Geldanlagen bei seiner Holding Berkshire Hathaway angehäuft hatte.Zu den Gebern der ersten Stunde gehören New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg, „Star Wars“-Erfinder George Lucas und CNN-Gründer Ted Turner. Wie viel jeder einzelne Milliardär genau gibt, ist allerdings nicht festgelegt, auch nicht wann und wofür. Das „Spendenversprechen“ ist vielmehr ein moralisches Bekenntnis.

Dass Wohlhabende etwas von ihrem Besitz abgegeben, gehört zum guten Ton in den Vereinigten Staaten. In Deutschland oder China dagegen stießen Buffett und Gates bisher auf taube Ohren bei den Superreichen. Auch auf der Liste der 17 neuen Megaspender finden sich ausschließlich Milliardäre mit Wohnsitz in den USA, darunter der neue Karstadt-Besitzer Nicolas Berggruen oder der umtriebige Investor Carl Icahn.

Als die Initiative von Gates und Buffett im Sommer startete, hatten deutsche Politiker auch Deutschlands Milliardäre gedrängt, teilzunehmen. Berggruen sagte, jeder Einzelne müsse die Möglichkeiten nutzen, die ihm das Leben biete und Verantwortung übernehmen. Ihm sei die Chance gegeben, Gutes zu tun.Facebook-Gründer Zuckerberg hatte jüngst etwa Schulen in der Stadt Newark nahe New York City 100 Millionen Dollar gespendet.

Das ganz große Geld hat er dabei noch gar nicht auf seinem Konto liegen. Es steckt in Facebook. Das soziale Netzwerk ist geschätzt mehr als 40 Milliarden Dollar wert. Immer wieder wird über einen Börsengang spekuliert. Alleine jeder zehnte Deutsche ist Facebook-Mitglied, weltweit tauschen eine halbe Milliarde Menschen Fotos oder Nachrichten aus.Buffett und Gates wollen auch weiterhin im Ausland um Spender werben. Dabei ist Amerika noch längst nicht abgegrast.

Alleine die zehn Wohlhabendsten des Landes besitzen nach einer Aufstellung des Magazins Forbes zusammen 270,8 Milliarden Dollar. An der Spitze des Rankings: Gates und Buffett. Zuckerberg, der die Facebook-Pfründe nicht alleine für sich beanspruchen darf, wird von Forbes auf 6,9 Milliarden Dollar geschätzt.

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