Eva Christiansen: Merkels Beraterin

Die 41-Jährige ist eine der engsten Mitarbeiterinnen der Kanzlerin.

Köln. Es war einer ihrer seltenen öffentlichen Auftritte. Eva Christiansen, Medienberaterin von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) — sonst eher im Hintergrund tätig — diskutierte nun auf dem Medienforum NRW in Köln. Politiker und Journalisten schreiben ihr in Berlin keine geringe Macht zu. Intelligent, loyal, diskret sei sie, heißt es. Die 41-jährige Christiansen, Mutter einer fünfjährigen Tochter, und Büroleiterin Beate Baumann bilden das „Girls-Camp“ der Bundeskanzlerin — was respektvoll gemeint ist.

Christiansen berichtete in Köln unter anderem von den Gesprächen während ihrer einjährigen Elternzeit 2006, als sie einfach nur Mutter und nicht die Frau an Merkels Seite war. Sie machte unter anderem die Erfahrung, dass viele Menschen bei politischen Fragen abschalteten, weil sie an Personaldebatten gar nicht interessiert seien.

Die 41-Jährige ist nicht Regierungssprecher, das ist Steffen Seibert. Während dieser den Medien die Regierung erklärt, erklärt Christiansen der Kanzlerin die Medien. Zudem ist sie seit 2010 Referatsleiterin „Politische Planung, Grundsatzfragen, Sonderaufgaben“.

Was das heißt, blieb im Dunkeln. Aber die Handschrift von Merkels Kanzlerschaft lässt sich aus Christiansens Aussagen leicht herauslesen. „Es bedarf eines langen Atems.“ Eine Regierung müsse es bei komplexen Entscheidungen auch mal aushalten, dass sie zu Beginn nicht die Schlagzeilen auf ihrer Seite habe. Dann müsse man „Ruhe bewahren“.

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