Ermittlungen: Heino im Visier des Staatsanwalts

Vier Monate nach der Tournee-Absage haben viele Fans ihr Geld noch nicht zurück und stellen Anzeige.

Hamburg. Der bekannte Volksmusikstar Heino ist jetzt ein Fall für den Staatsanwalt. Die Hamburger Polizei ermittelt im Fall der Rückerstattung von Eintrittsgeldern nach dem Ausfall einer Heino-Tournee wegen Betrugsverdacht gegen die Veranstaltungsagentur Kult ermittelt. An der Veranstaltungsagentur ist Sänger Heino zu einem Drittel beteiligt.

Ein Polizeisprecher bestätigte am Dienstag einen entsprechenden Zeitungsbericht. "Wir haben das Verfahren am 4. Januar an die Staatsanwaltschaft abgegeben", sagte der Sprecher. Heino hatte seine Tour im Herbst wegen Herzproblemen auf ärztlichen Rat hin abgesagt.

Seine Versicherung weigerte sich aber, für die durch die Konzertausfälle entstandenen Kosten in Höhe von 3,2 Millionen Euro aufzukommen.

Hunderte von Volksmusikfreunden blieben auf ihren Konzertkarten sitzen. Statt der Eintrittsgelder erhielten die Heino-Fans Schecks, die sich bei der Einlösung als ungedeckt erwiesen haben. Daraufhin stellten viele der Fans Strafanzeige gegen Heinos Veranstaltungsagentur Kult.

Auch unser Reiner Raddatz ist sauer auf den Volksmusikstar. "Ich habe Karten für das Konzert in Flensburg gekauft. Als ich erfahre habe, dass das Konzert ausfällt, habe ich die Karten per Einschreiben zurück an die Agentur Kult geschickt."

Von dort bekam Raddatz die telefonische Bestätigung, dass Kult die Rückzahlung auf das Konto von Raddatz umgehend leisten wolle. Das war am 8. November.

Seitdem wartete Reiner Raddatz auf die rückzahlung. Raddatz überlegt nun auch, Strafanzeige gegen die Firma zu stellen und ist von Heino enttäuscht. "So hat er sich eine Menge Fans vergrault."

Heinos Managers Jan Mewes sagte, ihm täten die Fans furchtbar leid.

Schuld sei aber nicht Heino, sondern die Gothaer Versicherung, bei der Heino für den Krankheitsfall versichert gewesen sei.

Die Versicherung habe 138000 Euro Prämie kassiert, zahle jetzt aber nicht mit der Begründung, dass Heino Vorerkrankungen verschwiegen habe.

"Man muss die Versicherung hier mal moralisch in die Verantwortung ziehen. Was die uns hier für einen Schaden zugefügt haben, das ist unfassbar", sagte Mewes. "Heino ist krank geworden, dafür kann er nichts." Er und Heino planen jetzt, die Versicherung zu verklagen.

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