Eckart von Hirschhausen: Dr. Sommer für Erwachsene

TV-Mediziner Eckart von Hirschhausen behandelt Zuschauer wieder mit launigen Lehrstunden über den Körper.

Berlin. Er gilt als Deutschlands lustigster Arzt: Eckart von Hirschhausen ist promovierter Mediziner, gefragter Fernsehmoderator, Kabarettist und Autor. Auch in der ARD-Show „Das fantastische Quiz des Menschen“ bleibt der 45-jährige Berliner seiner populären Mixtur aus gesundheitlicher Aufklärung und Humor treu.

Jetzt geht Eckart von Hirschhausens launige Lehrstunde in die nächste Runde: In den zwei neuen Ausgaben (17. und 24. Januar, 20.15 Uhr, ARD) treten prominente Kandidaten gegeneinander an.

Herr von Hirschhausen, gibt es ein Patentrezept, wie man fit und gesund bleibt?

Eckart von Hirschhausen: Wer sein Leben verlängern will, muss das weglassen, was es verkürzt. Ich selber rauche nicht, ich umgebe mich mit Menschen, die ich mag, und tue Dinge, die ich mit Freude tue. Für meinen Job gab es ja keine Stellenausschreibung ,Hirschhausen gesucht’, sondern ich habe ihn mir über viele Jahre so aufgebaut, wie er jetzt ist. Das ist ein großes Glück für mich, dafür bin ich dankbar — und das ist eines der gesündesten Gefühle überhaupt.

Überrascht Sie der Erfolg Ihrer Show um den Körper?

Hirschhausen: Das eigentlich Überraschende ist doch, dass es nicht woanders oder auch in Deutschland schon früher eine augenzwinkernde Abendshow mit medizinischen Inhalten gab, sondern überwiegend dröge Ratgebermagazine. Die Leute haben sich schon immer für ihren Körper und ihre Seele interessiert. Medizin ist ein Thema, das jeden fasziniert und angeht. Jeder dritte Deutsche hat Fußpilz, wenn die alle einschalten, hat die Show eine Superquote.

Da sind wir ja bei einem unappetitlichen Thema gelandet. Ekeln Sie sich gar nicht mehr?

Hirschhausen: Mediziner bekommen schnell eine berufsbedingte Gelassenheit im Sinne von ,Nichts Menschliches ist mir fremd’. Aber die Tatsache, dass ich vom Fach bin, gibt mir ja auch die Freiheit, in meiner Show respektlos an Themen ranzugehen, die bei anderen Moderatoren vielleicht eklig oder unter der Gürtellinie wirken würden. Ich kann auch mal über die Nährwerte von Ohrenschmalz plaudern, wenn ich das faszinierend finde. Gesundheit ist für mich nichts Bierernstes.

Allerdings gibt es ernste Themen wie etwa Krebs . . .

Hirschhausen: Natürlich gibt es schreckliche Krankheiten, natürlich gibt es den Tod. Aber die wirklich dramatischen Dinge spare ich in der Show bewusst aus. Der Grund, warum Zivilisationskrankheiten so zunehmen, ist doch, dass viele überhaupt gar kein Gefühl für ihren Körper haben. Da setzen wir an: wieder staunen, spielen, entdecken. Mir geht es darum, Medizinthemen modern zu präsentieren und Fernsehunterhaltung zu bieten, bei der man Spaß hat und am Ende schlauer ist als vorher. Es gibt in meiner Show auch ein paar herrlich alberne Spiele, damit es nicht zu pädagogisch wird und nicht zu sehr nach Krankenkassen-Fernsehen aussieht.

Sind Medizinthemen nicht eher für Ältere interessant?

Hirschhausen: Nein, ich bin ja neben meiner TV-Tätigkeit mit meinem Kabarettprogramm unterwegs. Und da sehe ich am Publikum, dass junge Menschen sich genauso dafür interessieren. Das geht ja los bei Dr. Sommer in der ,Bravo’, der von den Lesern gefragt wird: Kann man vom Küssen schwanger werden? Sobald auf einer Party jemand mitkriegt, dass ich Arzt bin, kommt jeder mit irgendwas, das er schon immer wissen wollte — das geht durch alle Altersgruppen.

Also werden Sie oft um medizinischen Rat gebeten, wenn Sie privat unterwegs sind?

Hirschhausen: Klar, das passiert oft. Das zeigt mir, wie aufgeschmissen die Leute sind, weil sie nicht wissen, wo sie verlässliche Informationen bekommen. Im Internet gibt es zwar unglaublich viele Medizinseiten, aber bei den meisten ist nicht klar, wer die finanziert und wer dahintersteckt. Es gibt ja auch viel Scharlatanerie und Humbug rund um die Medizin.

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